Wann geht dem EUR/CHF-Anstieg der Treibstoff aus?
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Wann geht dem EUR/CHF-Anstieg der Treibstoff aus?

Dem Euro geht bei 1,1585 Franken die Puste aus. Schwache Aktienmärkte und ein wieder steigender Goldpreis bremsen die Aufwärtsbewegung des EUR/CHF-Kurses ab. US-Finanzminister Mnuchin warnt vor einem Aktien-Crash, sollte die geplanten Steuersenkungen kein grünes Licht von den Parlamentariern des Kongresses bekommen. Gold läuft sich schon als sicherer Hafen warm. Folgt der Franken?

Gier ist zehnmal schwerer wegzubekommen als Angst, lautet einen Börsenregel. Soll heißen: Ängstlicher Anleger lassen sich sehr schnell mit Notenbank-Billionen aufpäppeln. Gierige Anleger können den Hals hingegen nicht voll kriegen. Sie sind wie Kletten und kaufen in jeden Rücksetzer der Aktienmärkte rein, auch wenn die Bewertungen, wie in den USA, schon Oberkante Unterlippe sind.

"Es gibt keinen Zweifel, dass die Rallye am Aktienmarkt auch darauf basiert, dass wir (die Trump-Regierung) Steuersenkungen und Steuerreform hinbekommen", sagt Finanzminister Steve Mnuchin dem Portal Politico. Kommen die Steuersenkungen, werde der Aktienmarkt steigen, kommen sie nicht, werde ein signifikanter Teil der Kursgewinne der letzten elf Monate verloren gehen, fügt Mnuchin hinzu.

Für den Euro ist die Gier an den Aktienmärkten kein Freifahrtschein die im April 2017 bei 1,07 Franken begonnenen Aufwärtsbewegung fortzusetzen. Er wird sich nur so lange über 1,15 Franken halten können, inwieweit die Eurozone ihre Wirtschaftswachstum aufrechterhalten und die Legende von einem Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik gängige Marktmeinung ist.

Auch der Goldpreis lässt über die Entwicklung des EUR/CHF-Kurses Rückschlüsse zu. Ein Szenario was man im Hinterkopf haben sollte: Gold steigt bis Ende 2017 auf 1.400 US-Dollar, weil die USA von ihren hohen Staatsschulden nicht länger mit der Trump-Rallye an den Aktienmärkten ablenken können. Der Euro würde sich dann, wie so oft in den letzten Monaten des Jahres, gegen den Franken abschwächen.