EZB stellt Euro gefährliche Sprengfalle
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EZB stellt Euro gefährliche Sprengfalle

Der Ankauf von Staatsanleihen durch die EZB könne noch mehrere Jahre dauern. Das sagt Ilmārs Rimšēvičs, Chef der lettischen Notenbank und damit stimmberechtigt im EZB-Rat. Die Kursgewinne des Euros gegenüber dem Schweizer Franken schmelzen etwas dahin. Noch hat der EUR/CHF-Kurs ein recht dickes Polster. Neben dem EUR/CHF-Kurs schreien die Banken nach höheren Zinsen.

Wegen der niedrigen Inflation in der Eurozone gebe es keine Eile für die EZB mit der Billiggeld-Flutung in naher Zukunft aufzuhören, erklärt Rimšēvičs laut einer Reuters-Meldung. Für bare Münzen wollen Händler die Aussagen des lettischen Notenbankchefs aber nicht nehmen. Der EUR/CHF-Kurs bleibt recht stabil bei 1,1020.

Die EZB werde bei ihrem Treffen am 7. September 2017 einen detaillierten Plan zur Beendigung der Geldflutung vorlegen, berichtet ein Reporter des Wall Street Journals. Er verweist auf Gespräche hinter vorgehaltener Hand mit EZB-Offiziellen. Die Verringerung der Anleihekäufe (Tapering) werde demnach im Jahr 2018 beginnen.


"Wir gehen weiter davon aus, dass die EZB nach ihrer Sitzung im September ein Zurückfahren der Anleihekäufe für 2018 in Aussicht stellen wird. Die Marktteilnehmer sollen das Gefühl haben, dass die EZB Italien bei möglichen Turbulenzen etwa im Umfeld der Parlamentswahlen unterstützen kann oder auf schwache Konjunktur- oder Inflationsdaten reagieren kann", sagt die Commerzbank zum Thema Tapering.

Die Eurozone hat nur noch wenige Banken, die international mithalten können. Sie brauchen dringend höhere Zinsen, die mit einem Tapering einhergingen. Der Börsenwert der größten Banken der USA, JPMorgan Chase, ist höher als die Börsenwerte der Banken aus Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien zusammen.