Dr. Dooms Ausblick Fluch und Segen für den EUR/CHF-Kurs
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Dr. Dooms Ausblick Fluch und Segen für den EUR/CHF-Kurs

Der Euro rettetet sich mit Mühe und Not über die Ziellinie. Beinahe hätten sich seine gegen den Franken erzielten Gewinne noch zur Gänze in Luft aufgelöst. Der Ausblick des Schweizer Börsenexperten Marc Faber (Dr. Doom) korrespondiert auf der einen Seite mit einem höheren EUR/CHF-Kurs. Auf der anderen Seite kann einem die von ihm diagnostizierte Liquiditätsblase wirklich Angst machen.

Mit einem Monatschlusskurs bei 1,0870 Franken hat der Euro die hohen Erwartungen, die in ihn gesetzt wurden, nicht erfüllt. Nachdem Emmanuel Macron in Frankreich die Stichwahl gewann, kletterte der EUR/CHF-Kurs beinahe über 1,10. Am 12. Mai 2017 war 1 Euro mit 1,0986 Franken so viel wert wie seit acht Monaten nicht mehr.



"Ich würde lieber in Europa, wo die Bewertungen niedriger sind und wo sich die Wirtschaft scheinbar erholt, investieren, als in den USA", sagt Mark Faber, der den Aktiencrash 1987 korrekt vorausgesagt hatte, dem Börsensender CNBC. Die US-Aktienmärkte sind nach Einschätzung von Dr. Doom (Dr. Untergang) am meisten überbewertet.

Für den EUR/CHF-Kurs ist Fabers Ausblick ein zweischneidiges Schwert. Sollte mehr Geld nach Europa fließen, würde der Euro davon profitieren. Auf der anderen Seite besteht aber die Gefahr, dass die Kurse an der Wall Street einbrechen. Das würde auch die Märkte in Europa erschüttern. Der Schweizer Franken als sicherer Hafen wäre gefragt.

"Wir haben eine globale Verschuldung als Prozent des globalen BIP, die 30-40% höher ist als 2007. Alle von uns, und ich habe auch viele Vermögenswerte, werden 50% verlieren", so Faber. Sollte er mit dieser Einschätzung recht haben, ginge an dem Franken kein Weg vorbei.

Es lässt sich zwar argumentieren, dass die mit Vermögenswerten wie Aktien und Anleihen überfrachtete Schweizerische Nationalbank (SNB) dann ebenfalls fällig wäre. Aber selbst wenn die SNB enorme Verluste machen würde und dadurch die Schweizer Staatsschulden um 50% des BIP stiegen, stünde die Schweiz immer noch besser da als Frankreich, Italien, Spanien und wohl auch Deutschland.