Verteidigt der Euro sein 3-Monatshoch bei 1,08 Franken?
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Verteidigt der Euro sein 3-Monatshoch bei 1,08 Franken?

Für den EUR/CHF-Kurs geht es jetzt Schlag auf Schlag. Wegen den Wahlen in den Niederlanden, den Schweier Währungshütern und einer auf das Zinspedal tretenden US-Notenbank ist mit hohen Kursschwankungen zu rechnen. Devisenauguren sprechen von einer Euro-Schmerzgrenze bei 1,0640 Franken und wappnen sich für die Parität. Ungeachtet dessen steigt der Euro auf 1,08 Franken.

"In einem Umfeld, in dem die globale Konjunktur deutlich Rückenwind hat, sollte sich der Schweizer Franken gegenüber dem Euro abschwächen." Damit hat die Schaffhauser Kantonalbank bisher recht behalten. Am Freitagabend war 1 Euro mit 1,0798 Franken so viel wert wie zuletzt vor drei Monaten. Gleichzeitig lässt sich die Kantonalbank ein Hintertürchen offen:

"Aufgrund der anstehenden Wahlen in Europa ist der Franken aber weiterhin stark." Am Mittwoch wählen die Niederländer ein neues Parlament. Bei einem Wahlsieg von Geert Wilders müsste sich der Euro demzufolge wieder abschwächen. Während die Hochrechnungen hereinkommen, wird die US-Notenbank (Fed) parallel aller Voraussicht nach eine weitere Leitzinserhöhung bekanntgeben.


"Mit der fortgesetzten Normalisierung der US-Geldpolitik dürfte der Aufwertungsdruck auf den Schweizer Franken etwas nachlassen", heißt es in einem aktuellen Devisenkommentar der Commerzbank. Gewinnt Wilders und erhöht Janet Yellen zum dritten Mal den Leitzins, würde der EUR/CHF-Kurs somit unter dem Strich Plus Minus Null dastehen.

Die Sitzung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) am Donnerstag ist zwar auf den ersten Blick bedeutsam, weil die Währungshüter der Schweiz nur alle drei Monate Beschlüsse fassen (es sei denn, sie heben den Mindestkurs auf). Banken-Analysten rechnen aber nicht damit, dass die SNB eine Veränderung vornimmt, in dem sie beispielsweise den Zins noch tiefer ins negative Terrain drückt.

Bei einen Eurokurs von 1,0640 Franken scheine die Schmerzgrenze der SNB liegen, sagt die Schaffhauser Kantonalbank. Nächstes Jahr dürfte diese Schmerzgrenzen tiefer sein. Gemäß der Wechselkursprognose der Kantonalbank wird der Euro nämlich bis dahin auf 1,04 Franken sinken. Die Commerzbank sieht den EUR/CHF-Kurs auf Jahressicht gar auf der Parität (1 Euro = 1 Franken).