Franken-Kreditnehmer rollen Feld von hinten auf (2/2)
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Franken-Kreditnehmer rollen Feld von hinten auf (2/2)

Banken verdienen gut, wenn ihre Kunden möglichst lange und möglichst hohe Zinsen zahlen. Entsprechend sehen die Konvertierungsangebote für Franken-Kreditnehmer aus. Wer nicht genau hinsieht, zahlt doppelt so hohe Raten wie nötig. Das Ziel, sich dem Wechselkursrisko und dem künftigen Euro-Zinsrisiko zu entledigen, wird mit der günstigen Variante genauso spielerisch erreicht wie mit der teuren.
  • Bisher war eine goldende Regel bei Finanzierungsfragen, dass man vorhandenes Guthaben in die Tilgung des Kredits steckt, um sich Zinsen zu sparen. Vor der Finanzkrise konnte man Guthaben risikolos für 4% anlegen, Kredite kosteten 6-8% Zinsen. Inzwischen hat sich das geändert.

  • Hat ein Franken-Kreditnehmer eine Lebensversicherung als Tilgungsträger, kann er risikolos zu 2,25-4,00% anlegen. Konvertiert er nun in einen Euro-Fixzinskredit, muss er nur 1,875% Zinsen zahlen.

  • Es wäre grotesk, die hohe Garantieverzinsung aufzugeben, in dem man den Tilgungsträger zur Verkleinerung der Kreditschuld aufgibt. Hinzu kommt: Wer seine Lebensversicherung vorzeitig kündigt, zahlt empfindliche Gebühren und Abschläge.

Beispiel 2: Schlechte Konvertierung
Der Häuselbauer löst seinen Tilgungsträger auf. Er bekommt 77.631 Euro ausbezahlt. Damit tilgt er seinen Franken-Kredit im Gegenwert von 150.000 Euro. Es bleibt eine Restschuld von 72.369 Euro (150.000 Euro minus 77.631 Euro). Zu dieser Restschuld kommt der Wechselkursverlust von 53.027 Euro, so dass sich ein Offenstand von 125.396 Euro ergibt.


Er nimmt einen 10-jährigen Euro-Fixzinskredit in Höhe von 125.396 Euro zu 1,875% auf. Die monatliche Rückzahlungsrate für Zins und Tilgung liegt bei 1.147 Euro (Annuitätendarlehen mit konstanten Raten).

Das sind 503 Euro mehr im Vergleich zu Beispiel 1, in dem am Tilgungsträger festgehalten wird. Müsste er den Kreditzins der Ersten Bank aus 2012 von 2,9% zahlen, läge die Rückzahlungsrate bei 1.205 Euro je Monat.
  • Weil nur wenige Häuelbauer monatliche Raten in vierstelliger Höher schultern können, strecken die Banken gerne die Laufzeiten auf 20 Jahre und länger. Dann wird es aber noch teurer. Es gilt: Je länger die Laufzeit, umso höher das Ausfallrisiko und umso höher die Kreditzinsen.
Fazit:
Bei Franken-Krediten mit Lebensversicherungen ist der Guthabenzins inzwischen höher als der Fixzins auf eine Euro-Finanzierung. Um Wechselkursrisiko und künftiges Zinsrisiko loszuwerden, schuldet man in einen Euro-Fixzinskredit um und bespart den Tilgungsträger weiter. Wer seine Lebensversicherung vorzeitig auflöst, um sie als Sondertilgung einzusetzen, zahlt in der Regel ordentlich drauf.