Wird 2017 besser für Franken-Kreditnehmer?
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Wird 2017 besser für Franken-Kreditnehmer?

Wechselkursverluste überwiegen bei Franken-Krediten die Zinsvorteile. 1 Euro ist aktuell 1,07 Franken wert. Vor einem Jahr waren es 1,08, vor zwei Jahren 1,20 Franken. Kommt es beim EUR/CHF-Kurs im Jahr drei nach dem Mindestkurs-Aus zu einem Anstieg? Oder geht es mit dem Wechselkurs nach unten und mit den Kreditschulden weiter nach oben?

Wegen vielen Unsicherheiten sei momentan der Zeitpunkt für eine Abschwächung des als sicheren Hafen wahrgenommene Schweizer Frankens noch nicht gekommen. Fundamentale Faktoren legten aber nahe, dass der Franken-Aufwertungsdruck nachlasse, schreibt die Erste Group in ihren Quartalsheft "Global Strategy Q1 2017". Gemäß ihren Prognosen wird der Euro bis Mitte 2017 auf 1,10 Franken und bis Ende 2017 auf 1,12 Franken steigen.

Sollte der Euro wie von der Erste Group prognostiziert tatsächlich um 5% gegen den Franken stärker werden, würde sich das auf einen Franken-Fremdwährungskredit wie folgt auswirken. Ein Beispiel:
  • Ein Bankkunde verschuldet sich im Anfang 2003 in Schweizer Franken.
  • Damals notiert der EUR/CHF-Kurs bei 1,50.
  • Es wird ein Fremdwährungskredit im Gegenwert von 180.000 Euro (270.000 Franken) aufgenommen.

Bei einen EUR/CHF-Kurs von 1,07 liegt die Kreditschuld bei 252.336 Euro. Zieht man die über die Jahre angehäufte Zinsersparnis gegenüber einer Euro-Finanzierung von ca. 32.000 Euro ab, bleiben 220.336 Euro. Wenn der Euro wie von der Erste Group prognostiziert auf 1,12 Franken steigt, läge die Kreditschuld abzüglich der Zinsersparnis bei 209.071 Euro.


Noch besser wäre es für Franken-Kreditnehmer, träfen die Wechselkursprognosen von UBS und BNP Paribas ins Schwarze. Bei einem Anstieg des Euros auf 1,16 Franken läge die Kreditschuld abzüglich der Zinsersparnis bei 200.759 Euro. Bei einem Erreichen eines Austauschverhältnisses von 1 Euro = 1 Franken, wie es die Commerzbank sieht, wären es hingegen 238.000 Euro.