Euro gehört in den Antiquitätenladen
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Euro gehört in den Antiquitätenladen

Angela Merkel und Wolfgang Schäuble schauen mit großer Sorge in die USA. Dort erntet Donald Trump für seinen Plan, mit mehr Schulden die Wirtschaft flott zu machen, viel Zuspruch. Das weckt Begehrlichkeiten in der Eurozone, die unter dem inspirationslosen Spardiktat der deutschen Kanzlerin und dem finanzwirtschaftlichen Mikromanagement und Regulierungswahn ihres Finanzministers seit Jahren leidet.

Donald Trump könne der neue JFK werden. Das sagt kein geringerer als der große Menschenfreund Bill Gates. Trump sei "sehr weltgewandt" und in der Lage die USA durch das Heben ihrer Innovationskraft zu vereinen, so Gates. Deutsche Zeitungen und Nachrichtenmagazine, viele von ihnen sind klamm bei Kasse und verteufeln Trump, bekommen wegen den Aussagen von Gates ein Glaubwürdigkeitsproblem.

Trumps Plan, mit mehr Schulden die US-Wirtschaft durchstarten zu lassen, habe das Potenzial aufzugehen, erklärt der Chefstratege des Finanzkonzerns Allianz, Mohamed El-Erian. "Die Hoffnung besteht darin, durch Infrastrukturausgaben die Wachstumsrate zu erhöhen und die Einkommen steigen zu lassen", sagt El-Erian dem Börsensender CNBC.

Nichts bewegt sich

Wenn die USA deregulieren und mehr Schulden machen, dann wird dieser Trend früher oder später auch in Europa ankommen. Das ist für Merkel und Schäuble ein Problem "Down the Road", wie man so schön sagt. Ferner zeigt sich wieder einmal, wie wichtig eine Roadmap ist. Die USA haben jetzt eine. Die Zauderkönigin Merkel verhindert etwas Vergleichbares für die Eurozone seit Jahren.

Für die Europäische Zentralbank (EZB) ist Trump ein großes Problem, weil er...
  • für eine regelbasierte Geldpolitik ohne Willkür-Eingriffe à la Whatever-it-Takes steht.
  • mit seiner Wirtschaftspolitik den Euro-Dollar-Kurs voraussichtlich unter die Parität drücken wird. Dadurch steigt die Euro-Inflation schneller als erwartet. Draghi muss sein Subventionsmodell umbauen. Künftig könnte die EZB weniger Staatsanleihen klammer Südländer kaufen, dafür aber den südeuropäischen Banken zinslose 5-Jahreskredite gewähren, damit die den alternativlosen Erwerb von Staatsanleihen durchführen.

Auch Krisenländer wie Italien und Spanien bringt Trump in Schwierigkeiten. Sie fallen wegen ihrer starren Anti-Dienstleistungsmentalität und den daraus mitresultierenden hohen Arbeitslosigkeiten immer weiter zurück. Hinzu kommt, dass die Regierungen in Rom und Madrid voll auf die Privilienverteidigung derer setzen, denen es ziemlich gut geht.

Das führt zu einer Situation wie man sie in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Deutschland vorfinden konnte. Nachdem die damaligen Landesfürsten 1848 eine Revolution aus Angst vor Privilegienverlust niederschlugen ließen, setzte eine Auswanderungswelle in die USA ein.

Fazit:
Die Bedeutung der Eurozone fällt in der Welt immer weiter zurück. Damit steigt die Chance eines Auseinanderbrechens. Denn das Whatever-it-Takes-Versprechen von Mario Draghi nahmen die Finanzmärkte vor viereinhalb Jahren dankbar auf, weil die Eurozone seinerzeit noch ein recht gewichtiger Player war und damit "Too Big to Fail".