EUR/CHF-Prognosen: Die Nagelprobe kommt im Dezember
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EUR/CHF-Prognosen: Die Nagelprobe kommt im Dezember

Die Banken warten trotz des Rückfalls des Euros auf 1,07 Franken mit einer Überarbeitung ihrer Wechselkursprognosen ab. Man will nicht wieder auf dem falschen Fuss erwischt werden, so wie nach dem Brexit-Votum. Wer damals zu früh den Daumen senkte, wurde von einem Anstieg des Euros von 1,06 auf 1,10 Franken eines Besseren belehrt.

Diesmal könnte es ähnlich laufen, sollten drei Großereignisse eurofreundlich ausfallen. Am 4. Dezember 2016 entscheidet Italiens Stimmvolk über ein Verfassungsreferendum, mit der der der Ministerpräsident mehr Macht erhielte und die Gesetzgebung beschleunigt werden würde. Am 8. Dezember 2016 befindet der undemokratisch zusammengewürfelte EZB-Rat über eine Verlängerung des massiven Wertpapierkaufprogramms.

Trotz des Wahlsiegs von Donald Trump und einer Fluchtbewegung in den Schweizer Franken hält die Commerzbank an ihrer EUR/CHF-Prognose fest. Das Geldhaus rechnet bis Ende 2016 mit einem Eurokurs von 1,09 Franken. Die DekaBank bleibt bei ihren 3-Monats und 6-Monatsprognosen, die den Euro-Franken-Kurs bei 1,09 und 1,08 sehen.


Stimmen die Italienerinnen und Italiener zu und sollte die EZB ihr Wertpapierkaufprogramm nur um sechs Monate verlängern sowie künftig auch Staatsanleihen kaufen, die unter dem Einlagenzins (aktuell: -0,40%) liegen, wäre das aller Voraussicht nach eine schöne Sache für den Euro. Am 14. Dezember 2016 wird die US-Notenbank (Fed) dann wahrscheinlich zum zweiten Mal seit der Finanzkrise ihren Leitzins anheben.

Von einer Normalisierung der US-Geldpolitik versprechen sich die Notenbanker der Schweizerischen Nationalbank (SNB) eine Abschwächung des Frankens. Dies haben SNB-Präsident Thomas Jordan und seine Direktoriumskollegen bereits des öfteren zum Ausdruck gebracht.

Die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) hat ihre Jahresendprognose für den Euro ebenfalls bei 1,08 Franken belassen. Für die erste Hälfte 2017 ist man nach dem Trump-Sieg allerdings von 1,10 auf 1,08 runtergegangen. "Ein Wahlsieg Donald Trumps war bislang nicht unser Basisszenario. Wir haben entsprechend unsere Marktprognosen angepasst", schreibt die Helaba.

Fazit:
Die Banken werden erst kurz vor Weihnachten neue EUR/CHF-Progonsen auf den Markt werfen. Fallen die Großereignisse zu Lasten des Euros aus, wäre das eine Bestätigung für die Devisenexperten der Commerzbank. Sie hatten bereits vor dem Trump-Sieg den Euro in der zweiten Jahreshälfte 2017 bei 1,00 Franken (Parität) gesehen.
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