EUR/CHF-Ausblick: Abstiegsängste werden konkreter
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EUR/CHF-Ausblick: Abstiegsängste werden konkreter

Erst fehlt dem Euro das Glück, dann kommt auch noch Pech dazu. 1 Euro ist aktuell nurmehr 1,0709 Franken wert. Sieht man von dem kurzen Brexit-Tief bei 1,0620 ab, ist das der niedrigste Stand seit 15 Monaten. Der aktuelle Abstieg des Wechselkurses beginnt mit dem überraschenden Wahlsieg von Donald Trump. Ernüchterung kehrt ein, weil sich der Westen in zwei Lager aufspaltet.

Donald Trump sagte einer britischen Zeitung Monate vor dem Brexit-Referendum, dass die EU bürokratisch und nicht gerade effizient sei, weswegen die Briten wahrscheinlich raus wollten. Seinerzeit nahm das niemand ernst, weil sowohl der EU-Austritt des Vereinigten Königreichs als auch ein Wahlsieg von Trump unvorstellbar war.

Hätte sich das Stimmvolk in beiden Fällen anders entschieden, wäre es wohl auch für den Euro-Franken-Kurs anders gelaufen. Doch nun ist das Kind in den Brunnen gefallen. Trump macht nicht den Eindruck, dass er mit den EU-Politikern gut klarkommen wird. Und es ist kein Geheimnis, dass die deutsche Bundeskanzlerin Merkel mit aufbrausenden Typen wie Trump so ihre Probleme hat.

Derweil sucht der gewählte US-Präsident, dessen Mutter aus Schottland stammt, den Schulterschluss mit den Briten. Nur einen Tag nach seinem Wahlerfolg hat Trump schon die britische Premierministerin Theresa May zu einem Besuch nach Washington eingeladen. Amerikaner und Briten könnten ein Handelsabkommen anvisieren, zumal TTIP keine Chance mehr hat.

Am Anleihemarkt neigt sich der Unsinn, dass bonitätsschwache Länder wie Italien und Spanien niedrigere Zinsen zahlen als die bonitätsstarken USA, einem Ende. Der Zins auf zehnjährigen Staatsanleihen aus Italien steigt auf 1,99% - nach 1,04% im August. 10-jährige US-Treasuries sind trotz Amerikas kräftigerem Wachstum und der höheren Inflation weniger stark von 1,51% auf 2,15% geklettert.


In Italien steigt das Ausfallrisiko wegen des Verfassungs-Referendums am 4. Dezember 2016. Damit wird es für den Euro-Franken-Kurs noch schwieriger, verlorenes Terrain zurückzuerobern.

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Der Westen, den einst sein gemeinsamer Feind Sowjetunion zusammenhielt, wird ein Westen der zwei Geschwindigkeiten. Auf der einen Seite sind Amerikaner und Briten. Hier haben Wachstum, Innovation und Arbeitsplätze Vorrang. Auf der anderen Seite ist der EU-Block. Hier dreht sich alles um Umverteilung, Hilfsgelder, Rettungspakete und Subventionen. Hinzu kommt jede Menge Neid und Missgunst unter den EU-Ländern.
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