Der große Zinsirrtum! Euro rutscht auf Bananenschale aus
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Der große Zinsirrtum! Euro rutscht auf Bananenschale aus

Der Euro weitet seinen Verluste gegen den Schweizer Franken aus, und so sinkt der EUR/CHF-Wechselkurs auf 1,0687. Das ist der tiefste Stand seit fünf Monaten. In der Schweiz reibt man sich in Anbetracht der Stärke des Frankens die Augen. Die Notenbanker haben sich mal wieder geirrt. Das von der USA ausgehende höhere Zinsumfeld hilft den Währungstauben nicht aus der Patsche.

Eine US-Leitzinserhöhung in den USA könnte Kapitalabflüsse aus der Schweiz in die USA lostreten, sagte die Direktorin der Schweizerischen Nationalbank (SNB), Andrea Maechler, vor einer Woche im Schweizer Fernsehen. Das wäre natürlich gut für den Franken, in dem Sinne, dass er sich abschwächen würde, suggerierte sie.

In der Tat hat sich der Franken seit dem Wahlsieg von Trump gegen den US-Dollar abgeschwächt. 1 Franken ist aktuell beinahe 1 Dollar wert - nach 0,96 Dollar in der letzten Woche. Das Problem aus der Sicht der SNB: Der Euro hat sich noch stärker gegen den Dollar abgeschwächt, was dann dazu führte, dass der EUR/CHF-Kurs runter und nicht hoch ging.

Wenn der Euro gegen den Schweizer Franken schwächer wird, so ist das sicherlich von der SNB nicht gewollt, weil der mit Abstand größte Teil der Schweizer Exporte in die Eurozone geht.


Trumponomics führt zu steigenden Preisen und damit höheren Zinsen. Zwei Beispiele: Die striktere Handhabung von Einwanderung engt das Angebot von Arbeitskräften im Niedriglohnsektor ein und puscht die Löhne. Der Aufbau von Handelshemmnissen führt dazu, dass der durchschnittliche Amerikaner bei Walmart etwas mehr für seine Socken wird zahlen müssen. Auch das befeuert die Inflation, was der US-Notenbank (Fed) Zinserhöhungen abverlangt.

Die steigenden Inflation und der Ausblick auf höhere US-Zinsen werden bereits jetzt eingepreist. Die Renditen auf 10-jährige Treasuries stiegen seit Trumps Wahlsieg deutlich von 1,85% auf 2,23%.

Die Währungstauben in der Schweiz gingen davon aus, dass infolge des sich aufbauenden US-Inflationsdrucks auch die Zinsen in der Eurozone steigen werden, was sie auch taten. Allerdings führt der Zinsanstieg bei deutschen Bundesanleihen nicht zu einem Stärkerwerden des Euros gegen den Franken. Mit dieser Annahme hat die SNB also falsch gelegen.
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