Eurokurs stößt bei 1,0945 Franken auf massiven Widerstand
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Eurokurs stößt bei 1,0945 Franken auf massiven Widerstand

Der Euro stieg in den letzten drei Wochen von 1,0620 Franken (Brexit-Tief) auf 1,0945 Franken. Aktuell notiert er etwas leichter bei 1,09. Aus der Eurozone kommen gemischte Konjunkturdaten. Die Aktienmarkt-Rallye könnte vor einem Ende stehen, wie ein Blick auf die Banken zeigt. Chinas schwache Exporte sowie der Inselkonflikt im südchinesischen Meer sind für den Schweizer Franken Alibis, um etwas stärker zu werden.

Die Banken bleiben das Top-Thema: Deutsche Bank, Unicredit, Credit Suisse und Co. haben in den letzten Tagen etwa ein Drittel ihrer Brexit-Kursverluste wettgemacht. Aus charttechnischer Sicht und Dow Theorie ist damit der Weg frei für neue Rekordtiefs. Denn die Banken-Aktien befinden sich nach wie vor in Abwärtstrends, die wieder zum tragen kommen dürften, wenn es Korrekturen und Gewinnmitnahmen bei Dax, Dow und Co. gibt.

Das Konsumklima in der Europäische Union stieg im zweiten Vierteljahr auf den höchsten Wert seit acht Jahren, teilt das Marktforschungsinstitut GfK mit. Der Euro kann aus den einkaufsfreudigen Verbrauchern allerdings kein Kapital schlagen. An anderer Stelle kriselt es nämlich. Die Industrieproduktion in der Eurozone sank im Mai kräftiger als erwartet, meldet Eurostat.

Konfliktherde

Chinas Importe und Exporte sind im Juni überraschend deutlich gefallen. Dies ist ein weiteres Indiz dafür, dass die Weltwirtschaft nicht so stark ist, wie es der steile Anstieg der Aktienmärkte vermuten lässt. Ein internationaler Schiedsspruch, wonach Chinas Gebietsansprüche im südchinesischen Meer nicht gerechtfertigt sind, wird von der Regierung in Peking nicht akzeptiert.

Käme es nun zu einer Verschlechterung der Beziehungen zwischen China und den USA, wäre das zweifellos von geopolitischer Tragweite, die die Nachfrage nach dem als sicheren Hafen wahrgenommenen Schweizer Franken wieder erhöhen würde. Von der Ukraine-Krise waren die Europäer sehr stark betroffen. Die Amerikaner waren fein raus, weil sie aus den Sanktionen gegen Russland kaum einen wirtschaftlichen Schaden davontrugen.

Wegen der jüngsten Annäherung zwischen der EU und Russland sowie dem Konflikt im südchinesischen Meer sind die USA nun sehr viel unmittelbarer betroffen. Die Strategie der Obama-Regierung, sich in der Welt als der Wirtschaftsstandort und Finanzplatz zu gerieren, an denen Anleger wegen lauter Krisenherden nicht vorbeikommen, dürfte ein paar Kratzer abbekommen.