Wird der Euro wird mit der Bubble Economy glücklich?
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Wird der Euro wird mit der Bubble Economy glücklich?

Die Wirtschaft in der Eurozone hat weniger Sand im Getriebe als befürchtet. Von einer "erstaunlichen Widerstandskraft" ist die Rede, weil Deutschland sein Comeback als Konjunkturlokomotive feiert. Heilt das kreditfinanzierte Wachstum jetzt alle Wunden? Oder werden gerade en masse die faulen Kredite von morgen vergeben?

Deutschlands Wirtschaft verzeichnete im Juli das bislang stärkste Wachstum in diesen Jahr, meldet Markit. Die Industrieproduktion und die Geschäftstätigkeit im Dienstleistungssektor legten deutlich zu, was zum kräftigesten Stellenaufbau seit sechs Jahren führte. Auch im Rest der Eurozone ist die Lage den Umständen entsprechend gut.

"Die Eurozone hat angesichts der Entscheidung Großbritanniens, die EU zu verlassen, und eines weiteren Terrorangriffs in Frankreich erstaunliche Widerstandskraft bewiesen. Die Wachstumsrate ist zwar weitgehend unverändert moderat geblieben, das BIP dürfte jedoch weiter mit 1,5% auf Jahresbasis zugelegt haben", resümiert Markit-Chefvolkwirt Chris Williamson.

Der Euro nimmt den Aufschwung bisher nicht für bare Münze. Das sieht man an seiner Wechselkursentwicklung gegenüber dem US-Dollar. Die Zugewinne fallen bescheiden aus. EUR/USD steigt lediglich von 1,0980 auf 1,1030. Auch der Euro-Franken-Kurs lässt keine Aufbruchstimmung erkennen. EUR/CHF notiert unverändert bei 1,0870.

Bubble Economy

Erst werden jede Menge Kredite und Papiergeld in die Wirtschaft gepumpt, dann muss ein staatliches Auffangbecken (Backstop) für faule Kredite her. EZB-Chef Mario Draghi fordert die Schaffung eines Marktes für faule Kredite in der Eurozone. Was sich auf den ersten Blick nett anhört, entpuppt sich bei genauem Hinsehen als Trick 17, um den Steuerzahler zurück ins Boot zu holen.

Ein Markt für faule Kredite ist längst vorhanden. Wenn eine italienische Bank ihre faulen Kredite verkaufen will, dann kann sie das tun. Es gibt genügend "böse" Hedgefonds da draußen und andere Finanzfirmen, die sich auf so etwas spezialisiert haben. Die Bank muss nur entsprechende Abschläge in Kauf nehmen.

Neben dem Markt für faule Kredite, den es ja schon gibt, brauche es ein öffentliches Auffangbecken, damit die Banken ihre notleidende Kredite nicht zu Schleuderpreisen verkaufen müssten, fordert Draghi. Aber dann sei es doch kein Markt mehr für faule Kredite, sondern ein staatliches Regime, das Mindestpreise festlegt, sagen Kritiker.

Fazit:
Die EZB hat offenbar Angst, dass viele der derzeit vergebenen Kredite sich in einigen Jahren ebenfalls als notleidend herausstellen werden. Deshalb soll der Steuerzahler vorsorglich schon einmal ein Auffangbecken für notleidende Kredite (Non-Performing Loans, NPL) schaffen. Neben den negativen Zinsen ist dies ein weiteres Indiz dafür, dass die EZB eine Übertreibung des kreditfinanzierten Wachstums betreibt.