EUR/CHF-Ausblick: Die Dämme werden getestet, brechen aber nicht
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EUR/CHF-Ausblick: Die Dämme werden getestet, brechen aber nicht

Ein eingetrübter Konjunkurausblicks für die Eurozone macht die Runde. Das Ganze hat bereits vor dem Brexit-Votum begonnen, wie sich nun herausstellt. Italien versucht seine drittgrößte Bank mit Staatshilfen vor dem Untergang zu retten. An den Börsen geht die Angst von einem weiteren China-Ansteckungs-Crash um. Der Euro notiert bei 1,08 Franken, wo er gemäß einer neuen Prognose auch erst einmal bleiben dürfte.

Die konjunkturelle Entwicklung in der der Eurozone war zwischen April und Juni 2016 so dürftig wie zuletzt vor zwei Jahren, meldet das Forschungsinstitut Markit. "Mit dem anhaltend gedämpften Wachstum im Juni fällt das zweite Quartal 2016 auch insgesamt enttäuschend aus", resümiert Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson. Es gebe keinerlei Anzeichen für einen Aufwärtstrend, fügt Williamson hinzu.

Schwache Banken, die sich mit ihren faulen Krediten in die neu bei der EZB geschaffene Bankenaufsicht gemogelt haben, gelten als einer der Hauptgründe, warum es nicht besser wird. Daneben tragen die vor vier Jahren an die Macht gekommenen Sozialisten in Frankreich eine große Verantwortung. Seitdem Hollande regiert, wird in Frankreich und um es herum Geld gedruckt, anstatt modernisiert und reformiert.

Ausblick

Italiens Regierung will mithilfe einer EU-Ausnahmeregel Staatsgelder in die Bank Monte dei Paschi pumpen. Gemäß dem Regelwerk wäre es eigentlich die Sache der Anteilseigner, Fremdkapitalgeber und Sparer mit Guthaben über 100.000 Euro die Bank zu sanieren. Doch das Bail-In-Regelwerk greift ebenso wenig wie die 3-Prozent-Neuverschuldungsregel, die von Junckers EU-Kommission ständig ignoriert wird.

Das internationale Umfeld untermauert die Stärkephase des Schweizer Frankens. Wie die Banken ist der chinesische Yuan inzwischen schwächer als beim Börsen-Crash zu Jahresbeginn. "Eine scharfe Abwertung des Yuan gegen den Greenback (US-Dollar) entfacht Panik und führt zu einem Fonds-Exodus, weshalb die Abwertung schrittweise erfolgen wird", zitiert Bloomberg den Volkswirt Nathan Chow von der DBS Bank.

Gemäß einer ersten Post-Brexit-Wechselkursprognose der Schaffhauser Kantonalbank wird der Euro bis Oktober 2016 bei 1,08 Franken ausharren. Die Kantonalbank ist eher ein defensiver Prognostiker. Vor dem Brexit lag ihre 3-Monatsprognose bei 1,09.

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