Stimmen zur Wechselwirkung Brexit - Schweizer Franken
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Stimmen zur Wechselwirkung Brexit - Schweizer Franken

Die Finanzmärkte sind noch fünf Tage im Theater-Modus: Am Freitagmorgen wird man wissen, ob den Briten ihre Tradition näher ist als der Geldbeutel. Denn das Pfund wäre fällig bei einem Brexit. In der EU haben diejenigen am meisten Angst, die ihre Hausaufgaben nicht gemacht haben. Der Schweizer Franken ist auch so beliebt, weil die EU-Kommission als Imperium des Bösen wahrgenommen wird.

"In der Regel haben politische Themen an der Börse eine kurze Halbwertzeit. Heute dreht sich alles um den Brexit, im vergangenen Jahr wurde das Thema Griechenland wie eine Sau durchs Dorf getrieben, und in drei Monaten stürzen sich dann alle wie die Wilden auf die US-Präsidentschaftswahlen", sagt der Vermögensverwalter Bert Flossbach der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX.

War 1 Euro Anfang Juni noch 1,1105 Franken wert gewesen, waren es letzen Freitag lediglich 1,0776 Franken. So wenig brachte der Euro zuletzt am 30.12.15 auf die Waage. "Von der hohen Unsicherheit profitieren die klassischen Währungshäfen Schweizer Franken, Japanischer Yen sowie US-Dollar, während das britische Pfund weiter unter Druck steht", schreibt die Commerzbank.

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Mit großer Sorge blicken die Euro-Seilschaftler und Verfechter des Status Quo auf das Referendum. So zum Beispiel Italiens Notenbankchef Ignazio Visco, der zugleich oberster Bankenaufseher des Landes ist. Die Zentralbanken seien bei einem Brexit bereit zu intervenieren, sagt Visco der italienischen Zeitung La Repubblica. Italiens mit faulen Krediten überfrachtete Wackel-Banken wären bei einem Brexit die Antipode zum Schweizer Franken.

Luxemburgs Außenminister versucht von den Problemen der EU abzulenken. Das Brexit-Referendum sei ein Fehler, erklärt Jean Asselborn gegenüber dem Tagesspiegel am Sonntag. "Es ist nicht auszuschließen, dass ein Brexit zu einem Dominoeffekt in Osteuropa führt". Asselborn lässt unerwähnt, was Brüssel so alles angestellt hat, um die grundsätzlich EU-freundlichen Osteuropäer gegen sich aufzubringen.

"Ich bin für die Europäische Union und für den Binnenmarkt. Er ist ein wunderbares Mittel, um Veränderungen zum Guten herbeizuführen. Ich verachte allerdings viel von dem, was in Brüssel passiert: Die Ineffizienz, die Überregulierung, die Dummheit, die dort herrscht", sagt Ryanair-Chef Michael O'Leary im Gespräch mit n-tv. Es lässt sich mit Fug und Recht behaupten, dass die Billig-Airlines die Europäer näher zusammengebracht haben als die Euroianer.