Euro versucht es bei 1,0825 Franken mit Bodenbildung
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Euro versucht es bei 1,0825 Franken mit Bodenbildung

Erst die Marke bei 1,11, dann die bei 1,10 und nun auch noch die bei 1,09: Die Verunsicherung an den Finanzmärkten führt zu einem deutlichen Absinken des Euro-Franken-Kurses. War 1 Euro am 3. Juni 2016 noch bis zu 1,1105 Franken wert, sind es aktuell nur noch 1,0825 Franken. Anleger fürchten sich davor, dass europäische Aktien ein Viertel ihres Wertes einbüßen.

Neben der Brexit-Thematik reagieren die Finanzmärkte nervös auf die Situation in China. Schlechter als erwartete Daten zur Industriekonjunktur sowie eine Abschwächung der Landeswährung Yuan zeigen, dass eine harte Landung der chinesischen Wirtschaft nicht vom Tisch ist. Darüber hinaus scheint die offizielle Darstellung der Kreditvergabe zu tief angesetzt. Gemäß einer neuen Studie von Goldman Sachs geht China viel stärker in die Verschuldung als bisher angenommen.

Sollte es zu einem Brexit kommen, würde der Franken als sicherer Hafen stark gewinnen, schreibt die Norddeutsche Landesbank in einem aktuellen Währungskommentar. Ferner heißt es: "In diesem Fall könnte die SNB der Aufwertung des Franken wohl nicht viel entgegensetzen, da der Aufwertungsdruck zum einen zu stark wäre und zum anderen der Spielraum der SNB durch ihre bereits sehr hohen Devisenreserven eingeschränkt ist."

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Europas Aktien könnten bei einem Brexit 24% an Wert verlieren, zeigen Risikomodelle der Firma Axioma, die Marktanalysen für Hegdefonds und Vermögensverwalter erstellt. "Die gängige Meinung ist, dass es nicht zum Brexit kommt - und sollte er doch stattfinden, ist momentan niemand wirklich darauf eingestellt", zitiert Bloomberg den Experten Philip Jacob von Axioma. "Wir erwarten eine sehr starke Reaktion des Aktienmarktes."

Auch am Devisenmarkt gilt die Börsenweisheit: Die Kurse machen die Nachrichten und nicht umgekehrt. Der Euro kann sich derzeit etwas erholen. Er notiert bei 1,0870 Franken, nachdem er zum Wochenauftakt in Asien auf 1,0825 Franken - den tiefsten Stand seit drei Monaten - sank. Es besteht die Gefahr, dass Anleger vorübergehende Stärkephasen des Euros ausnutzen, um sich mit Franken noch stärker einzudecken, so dass auch die Marke bei 1,08 brechen könnte.
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