Franken kann Stärke als "Sicherer Hafen" nicht ausspielen
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Franken kann Stärke als "Sicherer Hafen" nicht ausspielen

Die Euro wird sich auf 1,11 Franken hocharbeiten, prognostiziert die Credit Suisse. Das aktuelle Marktumfeld lässt sich als konstruktiv für die Gemeinschaftswährung bezeichnen. Die Werkbank der Welt kehrt in die Erfolgsspur zurück. Jetzt braucht es nur noch ein wenig verbalen Notenbank-Zauber, damit der EUR/CHF die guten Vorgaben in Kursgewinne ummünzen kann.

"Langfristig spricht zwar die Überbewertung des Frankens für eine moderate Abschwächung. Gleichzeitig könnte aber der Franken vor dem EU-Referendum in Großbritannien kurzfristig wieder unter Aufwärtsdruck geraten", stellen die Devisenexperten der Credit Suisse fest.


Chinas Exporte lagen im März 2016 um 11,5% höher als im März 2015, teilt die Zollbehörde des Landes mit. Legt man nicht den US-Dollar, sondern die Landeswährung Yuan als Recheneinheit zugrunde, lag der Anstieg sogar bei 18,7%. Das war deutlich mehr als von Analysten erwartet. Obwohl die Exporte zum ersten Mal seit Juni 2015 steigen konnten, warnen Experten wegen mäßigen Import-Zahlen und dem schwachen Vergleichswert des Vorjahresmonat vor Euphorie.

Die Finanzmärkte konzentrieren sich auf den guten Teil der chinesischen Außenhandelsstatistik. Marktteilnehmer haben bereits die Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) in der nächsten Woche und das Treffen der US-Notenbanker in der darauffolgenden Woche im Hinterkopf. Mario Draghi und Janet Yellen dürften neue Versprechen in den Raum stellen, um die Finanzmärkte bei Laune zu halten.

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Weil die Notenbanken, vielleicht schon in unverantwortbarer Weise die Risikoneigung an den Finanzmärkten immer wieder anfeuern, sinkt der Bedarf sich den Schweizer Franken als sicheren Hafen ins Depot zu holen. Insofern könnte sich die Wechselkursprognose der Credit Suisse, die den EUR/CHF-Kurs im April 2017 bei 1,11 sieht, bereits in den kommenden Wochen bewahrheiten.

Am Optionsmarkt bleibt man skeptisch, was den Euro angeht. Das Verhältnis zwischen Call-Optionen und Put-Optionen (25-Delta risk reversal) liegt weiterhin bei -0,55, was für ein Absinken des EUR/CHF-Kurses spricht. Ob Optionshändler ihre Meinung bezüglich des Euros überdenken, dürfte sich nach der EZB-Sitzung am 25. April entscheiden.
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