Aussitzen-Kreditnehmer bestärken höhere Liegenschaftspreise
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Aussitzen-Kreditnehmer bestärken höhere Liegenschaftspreise

Der Kreditzins für Franken-Kreditnehmer steigt mit -0,72% auf ein 8-Monatshoch. Der Euro schafft es mit 1,1015 Franken nur auf den höchsten Stand seit sechs Wochen. In Österreich geht das Tauziehen zwischen Fremdwährungskreditnehmern und Banken um die beste Exit-Strategie weiter. Steigende Preise für Liegenschaften und Anwesen bestärkt jene, die ihren Franken-Kredit unbeirrt Aussitzen.


Der CHF 3-Monats-Libor stand für Franken-Kreditnehmer im Dezember 2015 günstiger. Damals lag der Zins, an den die meisten Fremdwährungskredite gekoppelt sind, bei -0,86%. Insgesamt überwiegt aber der Vorteil des Wechselkursanstiegs, zumal viele Franken-Kreditnehmer in ihren Verträgen einen Zinsaufschlag von 0,50-0,70% stehen haben und weder Zinsen zahlen, noch welche bekommen.

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Die von der Europäischen Zentralbank (EZB) betriebene Geldpolitik ist vielen ein Dorn im Auge. Sind doch Abschaffung von Zinsen und Subventions-Spritzen für klamme Euroländer mittels des Kaufs derer Staatsanleihen maßgebliche Gründe dafür, warum der Eurokurs bei 1,10 Franken ein Schattendasein fristet.

Hätte die EZB, wie die US-Notenbank (Fed) und Bank von England, davon abgesehen, negative Zinsen einzuführen, stünde der Euro wahrscheinlich zwischen 1,15 Franken und 1,25 Franken. Stattdessen gehen die Währungshüter im Euroraum den Weg, den Anteil des Euros an den weltweiten Devisenreserven zu reduzieren. Dies führt zu einer wachsenden Unbeliebtheit des Euros bei Internationalen Investoren und einer Renaissance der US-Leitwährung.

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Hausbesitzer können EZB-Chef Mario Draghi auch ein wenig dankbar sein. Das Ergebnis seiner Kein-Zins-Politik sind steigende Häuserpreise, vor allem in den solide dastehenden Ländern wie Deutschland und Österreich steigen. Weil sich das Sparen nicht mehr lohnt, flüchten Bürger in Betongold. Die Liegenschaftspreise steigen, wodurch sich die Lage von Hauseigentümern, die auf Kredit finanziert haben, verbessert.

Die Commerzbank erwartet in der zweiten Jahreshälfte weitere Lockerungen von der EZB. Insofern dürfte sich das Anstiegstempo bei den Preisen für Liegenschaften und Anwesen sogar noch erhöhen. Denn das Angebot von Immobilienkrediten - diesmal in Euro und nicht in Schweizer Franken - ist riesig.

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