EUR/CHF purzelt auf 1,0940: Merkel braucht Taschenrechner
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EUR/CHF purzelt auf 1,0940: Merkel braucht Taschenrechner

Jetzt hat es den EUR/CHF-Kurs erwischt: Die Tage über der Marke von 1,10 sind gezählt. Weil es an schlechten Konjunkturdaten hagelt, sinkt der Euro auf 1,0940 Franken. Deutschland ist mal wieder der Anführer. Der dortige Aufschwung ist auf Sand gebaut. Wenn Merkel gehen muss, dann wie ihr Amtsvorgänger Schmidt wegen einer misslungenen Wirtschaftspolitik. Die Kanzlerin baut einen staatlichen Kosten- und Alimentierungsapparat sondergleichen auf.

Die Geschäftserwartungen in der deutschen Industrie verzeichnen den stärksten Rückgang seit dem Jahr 2008. Die Stimmung in dem für Deutschland so wichtigen Verarbeitenden Gewerbe sinkt im Februar deutlich. Der ifo-Geschäftsklimaindex fällt den dritten Monat in Folge, weshalb nun ein bestätigter Abschwung vorliegt.

Frankreich und Italien stehen ebenfalls auf wackligen Beinen. Der für die französische Wirtschaft so wichtige Dienstleistungssektor geht auf Schrumpfkurs. Der Einkaufsmanagerindex sank überraschend unter die Wachstumsschwelle von 50 Punkten. In Italien hapert es wegen den Banken und einer geringen Reformausbeute der Regierung von Ministerpräsident Renzi.


Die Devisenexperten von Österreichs Raiffeisenbank und der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen fühlen sich bestätigt. Sie standen dem Anstieg des Euros auf 1,12 Franken zu Monatsbeginn von vornherein skeptisch gegenüber. Die beiden Banken prognostizieren für die kommenden Monate Euro-Wechselkurse bei 1,08-1,09 Franken.

Deutschlands Wirtschaftswachstum im vierten Quartal 2015 wurde von den privaten und staatlichen Konsumausgaben sowie dem Bau gespeist, meldet das Statistische Bundesamt. Hinzu kommen staatliche Ausrüstungsinvestitionen. Die privaten Ausrüstungsinvestitionen sowie die Exporte gingen zurück. Beides sind Alarmsignale.

Angela Merkel (CDU) verfolgt eine ähnliche Wirtschaftspolitik wie der frühere Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD). Der Staat pumpt Geld in die Wirtschaft und verliert dabei die Unternehmer aus den Augen. Schmidt musste wegen Leitlinien wie "besser 5% Inflation, als 5% Arbeitslosigkeit" das Kanzleramt räumen. Merkel könnten die hohen Flüchtlingsausgaben, für die es beim Ausbleiben von wirtschaftlichem Wachstum keine Gegenfinanzierung gibt, das Amt kosten.

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