Kommt der EUR/CHF-Anstieg auf 1,10? Nicht so schnell...
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Kommt der EUR/CHF-Anstieg auf 1,10? Nicht so schnell...

Der Eurokurs hält sich wacker bei 1,0645 Franken. Das zu Wochenbeginn bei 1,0690 erklommene Viermonatshoch ist in Reichweite, obgleich die Stoßkraft des Euro derzeit etwas zu wünschen übrig lässt. Denn die Schweizer Wirtschaft nimmt Fahrt auf. Damit der Euro weiter auf und der Franken weiter abwertet, ist aber nach Ansicht der Credit Suisse eine konjunkturelle Verlangsamung erforderlich.

"Obwohl wir den Franken auf dem aktuellen Niveau für überbewertet halten, ist das Potenzial für eine signifikante Abschwächung gegenüber dem Euro unseres Erachtens ohne akutere Anzeichen für eine wirtschaftliche Verlangsamung in der Schweiz immer noch eingeschränkt", heißt es in einem aktuellen Tageskommentar der Credit Suisse.

Die von der zweitgrößten Bank der Schweiz angemahnte "wirtschaftliche Verlangsamung" ist nicht in Sicht. Ein vom Branchenprimus UBS für die Schweiz herausgegebener Konsumindikator kletterte im Juni von 1,62 Punkte auf 1,68 Punkte, wurde heute bekannt. Es ist bereits der dritte monatliche Anstieg in Folge. Die UBS spricht von einem "soliden Wachstum des Privatkonsums".

Aus charttechnischer Sicht hat der Euro-Franken-Kurs derzeit keinen Anlass auf die 3-Monats-Prognose der Credit Suisse, die das Devisenpaar im Mittel bei 1,03 sieht, einzuschwenken. Denn der Euro macht keinerlei Anstalten unter ein wichtiges Unterstützungsniveau bei 1,0570 zurückzufallen. Das nächste Ziel kann daher eigentlich nur das Hoch vom Februar 2015 bei 1,0812 sein.

Die Credit Suisse rechnet erst in zwölf Monate mit einem dauerhaften Euro-Anstieg auf 1,06-1,10 Franken. Allerdings sind Wechselkursprognosen von Banken nicht in Stein gemeißelt. Sollte der Euro die in den letzten Tagen erzielten Kursgewinne verteidigen, wäre man bei der Credit Suisse sicherlich bereit die Prognose vorzuverlegen.

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