Wer mit 1 Euro = 1 Franken leben kann - und wer nicht
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Wer mit 1 Euro = 1 Franken leben kann - und wer nicht

Die Inflation in der Schweiz schnellt nach oben. Der Wechselkurs des Euros gegenüber dem Franken bleibt schwach, als eine höhere Teuerung die Fähigkeit der Schweizerische Nationalbank (SNB) bis zum St. Nimmerleinstag die Geldpolitik zu lockern, einschränkt. Das Tauziehen der Marktakteure um einen starken oder schwachen Franken geht in die nächste Runde.

In der Schweiz lagen die Konsumentenpreise im März 2015 um 0,3 Prozent höher als im Februar 2015, teilte das Bundesamt für Statistik heute in Neuchâtel mit. Im Februar gab es noch ein Minus von 0,3 Prozent. Gemäß ihrer aktuellen Inflationsprognose rechnet die SNB für das Gesamtjahr mit einer durchschnittlichen Inflationsrate von -1,1 Prozent.


Sollte sich die Vorhersage als zu tief angesetzt erweisen, würde das an der Glaubwürdigkeit der SNB kratzen, um die es wegen dem plötzlichen Ende des Mindestkurses bereits schlecht bestellt ist. Die Schweizer Notenbank könnte ganz bewusst zu tiefe Inflationsprognosen abgeben, um damit ihre ultralockere Geldpolitik ins Unendliche zu verlängern, mit dem Ziel den Franken auf diese Weise gegen den Euro abzuschwächen.

Wie sich inzwischen die Situation darstellt, käme die Schweizer Wirtschaft auch mit einem Euro-Franken-Kurs von 1,00 ganz gut zurecht. Die SNB kann mit einem solchen Wechselkurs allerdings nicht leben, weil sie dadurch auf ihren Euro-Devisenberg Verluste von 20 bis 40 Milliarden Franken machen würde.

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Damit sitzt die Schweizerische Nationalbank fast alleine im Boot. Neben Franken-Fremdwährungskreditnehmern ist sie der einzige ernst zunehmende Marktteilnehmer, der unbedingt einen Anstieg des Euro-Franken-Kurses benötigt. Die Gemeinschaftswährung blockt das Ansinnen ab. 1 Euro ist aktuell 1,0440 Franken wert - nach 1,0812 Ende Februar 2015.
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