Deutschland macht aus Draghis Bazooka eine Wasserpistole
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Deutschland macht aus Draghis Bazooka eine Wasserpistole

Der Euro sinkt auf 0,9850 Franken, nachdem die Europäische Zentralbank (EZB) den massenhaften Aufkauf von Staatsanleihen bekannt gibt. Dass der Euro auf dem Weg ist eine Ramschwährung zu werden, zeigt vor allem das Wechselkursverhältnis Euro-Dollar. Es notiert auf einem 11-Jahrestief bei EUR/USD 1,1380.

Nun ist die Katze aus dem Sack: Mario Draghi hat seinen letzten Pfeil im Köcher verschossen. Die EZB werde ab März 2015 bis Ende September 2016 monatlich für 60 Milliarden Euro Staatsanleihen und andere Wertpapiere aufkaufen, gibt Draghi bekannt. Die Quantitative Lockerung hat Haken und Ösen für unsolide Euro-Südstaaten.

Ausfallrisiken

Die nationalen Notenbanken, wie die Banca d'Italia, müssen 80 Prozent der Ausfallrisiken für die zu erwerbenden Anleihen aus ihrem Heimatländern übernehmen. Das ist ein klares Zugeständnis an Deutschland, das befürchtete, dass Italien und Griechenland über die EZB den deutschen Steuerzahler in Haftung nehmen wollen. Draghi räumte ein, dass man diese Sorgen berücksichtigen wollte.

Für Deutschland ist das nun beschlossene Kaufprogramm durchaus ein Erfolg. Es hätte schlimmer kommen können. Im Gespräch waren ursprünglich die Käufe bis Ende 2016 durchzuführen. Der Chef der italienischen Notenbank, Ignazio Visco, hatte sich zudem dafür eingesetzt, dass die Ausfallrisiken vom Eurosystem gemeinsam übernommen werden.

In Anbetracht der Regelungen über die Ausfallrisiken ist es fraglich, ob der Kauf von Staatsanleihen für Südeuropa der erhoffte Befreiungsschlag wird. Viele südeuropäische Banken könnten das durch den Verkauf von Staatsanleihen an die EZB eingenommene Geld in soliden Ländern mit geringen Ausfallrisiken investieren.
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