Zündet der EUR/CHF-Kurs mit einem Negativzins den Turbo?
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Zündet der EUR/CHF-Kurs mit einem Negativzins den Turbo?

Weil ein vielversprechender Anstieg des Euros bei 1,2140 Franken ausgebremst wird, kochen die Spekulationen über einen Negativzins wieder hoch. Eine Absenkung des Schweizer Einlagenzinses könnte sich als wirkungsvolles Instrument erweisen, sagt die Postbank. Vollkommen anders sieht das die St.Galler Kantonalbank. Sie sagt, dass Negativzinsen für die Schweiz nicht taugten.

Der Kurs des Euros sank seit letzten Dienstag von 1,2140 Franken auf aktuell 1,2073 Franken. Die Aufwärtsdynamik hat sich in Luft aufgelöst, nachdem der Internationale Währungsfonds (IWF) seine Wachstumsprognosen eindampfte. Bei dem Rücksetzer des EUR/CHF dürfte es sich um ein vorübergehendes Phänomen handeln, meinen die Devisenexperten der Postbank. Sie prognostizieren für die kommenden drei Monate einen Anstieg des Euros auf 1,27 Franken.

"Sollte die SNB tatsächlich einen negativen Einlagenzins einführen, entstünde ein erheblicher Druck, die überschüssigen Einlagen abzubauen, indem die Banken die Mittel anderweitig verwenden oder aber indem sie ihre eigenen Kunden bewegen ihrerseits die Bankguthaben zu reduzieren.", heißt es in einer aktuellen Lagebeurteilung der Postbank. "Ein negativer Einlagenzins könnte damit eine Bewegung in andere Währungen initiieren und zu einer Abwertung der eidgenössischen Währung führen", schlussfolgert die Bank.


Dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) der Europäischen Zentralbank (EZB) die Einführung eines Strafzinses nachmacht, glaubt die St.Galler Kantonalbank nicht. "Negativzinsen taugen nicht für die Schweiz", heißt es in einem Research-Papier der Kantonalbank. "Um ausländische Gelder abzuschrecken und die Attraktivität des Schweizer Frankens zu minimieren, genügt ein "Strafzins" von 0.25% nicht."

Ein negativer Einlagenzins hätte die Folge, dass die Schweizer Banken die Kreditvergabe für Hypotheken lockerten. Damit stiegen die Gefahren der Bildung einer Immobilienblase. Die Kantonalbank prognostiziert bis Weihnachten und für die Zeit danach im Mittel einen Anstieg des Euros auf 1,2250 Franken.
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