Kreditschuld eines typischen Fremdwährungskredites
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Kreditschuld eines typischen Fremdwährungskredites

Die Lage der Franken-Kreditnehmer hat sich im September etwas entspannt. Am Devisenmarkt kratzt der Euro, der aktuell knapp 1,21 Franken wert ist, nicht länger am Mindestkurs. Einen Anstieg des Euro-Franken-Kurses auf einstige Niveaus jenseits von 1,40 sollte man jedoch endgültig abschreiben. Die EZB würde es ganz einfach nicht zulassen.

Für seine Verhältnisse hat der Euro in den letzen Handelstagen gegenüber dem Schweizer Franken recht ordentlich Boden gut gemacht. Er kletterte von 1,2048 auf 1,2080 Franken. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) kann sich etwas zurücklehnen. Nach einem Test der von ihr festgelegten Untergrenze bei 1,2000 sieht es derzeit nicht aus.

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Aufgrund des Mindestkurses können sich Franken-Kreditnehmer sicher sein, dass ihre Darlehen nicht weiter unter Wasser geraten. Den Preis für diese Sicherheit bezahlen sie quasi mit dem Verzicht auf Anstiegspotential. Weil die Europäische Zentralbank (EZB) noch auf Jahre hinweg die Zinsen extrem tief halten wird, fehlt es dem Euro an einem Zinsvorteil.

Entwicklung der Kreditschuld eines im Jahr 2002 zu 100.000 € aufgenommenen Franken-Kredites

Es war genau dieser Zinsvorteil, der einst Euro-Franken-Kurse von bis zu 1,6830 (11. Oktober 2007) ermöglichte. Damals lag ein Franken-Kreditnehmer, der sich Anfang 2002 zum Gegenwert von 100.000 Euro in Schweizer Franken verschuldete, in der Gewinnzonne.

Vor zwölf Jahren nahm er den Kredit zu einem Euro-Franken-Kurs von 1,4800 auf. Hätte er im Oktober 2007 in ein Euro-Darlehen konvertiert, wäre die Restschuld auf 87.938 Euro festgeschrieben worden. Ein Spekulationsgewinn von rund 12.000 Euro hätte er eingestrichen. Auf dem aktuellen Kursniveau von 1,2080 beläuft sich die Kreditschuld hingegen auf 122.516 Euro.

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