Am Gängelband der Geldmarktzinsen
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Am Gängelband der Geldmarktzinsen

Die Devisennotierung Euro zu Schweizer Franken wird seit Monaten von den Geldmarktzinsen mit in den Abgrund gerissen. Die Talfahrt könnte bis auf EUR/CHF 1,2000 gehen, weil der Euribor noch nicht seinen angestammten Platz erreicht hat.

Der 3-Monats Euribor (3M) sank zwischen April und September 2014 von 0,347 Prozent auf 0,081 Prozent. Im gleichen Zeitraum gab der Kurs des Euros von 1,2225 Franken auf 1,2043 Franken nach. Daraus folgt: Je niedriger die Geldmarktzinsen im Euroraum sind, umso so tiefer notiert der EUR/CHF.


Ein Ende der sinkenden Geldmarktsätze ist nicht in Sicht, weil die Europäische Zentralbank (EZB) seit kurzem das Ziel verfolgt ihre Bilanzsumme von 2,2 Billionen Euro auf 3 Billionen Euro zu erhöhen. Wegen dem massiven Überangebot von Zentralbankgeld stehen die Chancen gut, dass der 3M-Euribor in den kommenden Monaten auf das aktuelle Leitzinsniveau von 0,05 Prozent abrutscht.

Genau damit rechnet die Commerzbank. Sie erwartet bis zum Ende des Jahres einen Rückgang des Euribors auf 0,05 Prozent. Dies dürfte wiederum zu einer weiteren Abnahme des Euro-Franken-Kurses führen.

Aktuell wird der Euro zu Kursen von 1,2075 Franken gehandelt, nachdem er in den letzten Woche zweimal an der 50-Tage-Linie bei 1,2115 abprallte. Aus charttechnischer Sicht wäre es nun an der Zeit für einen Test des Tiefs vom 4. September bei 1,2043.