Swatch-Chef Hayek will Euro auf 1,25 Franken jagen
Home » » Swatch-Chef Hayek will Euro auf 1,25 Franken jagen

Swatch-Chef Hayek will Euro auf 1,25 Franken jagen

Der Schweizer Franken setzt seine Aufwertung gegenüber dem Euro fort. Allmählich läppert sich da etwas zusammen. Inzwischen steht der Eurokurs kurz davor unter 1,21 Franken abzutauchen. Neben Fremdwährungskreditnehmern klagen Schweizer Unternehmer. Ihr Rädelsführer ist Swatch-Chef Nick Hayek.

In den zurückliegenden 16 Monaten sank der Eurokurs von 1,2650 auf zuletzt 1,2130 Franken (-4,11 Prozent). Es sei auf mittlere und lange Sicht nicht akzeptabel, wie der Franken aktuell dastehe, sagte Swatch-Chef Nick Hayek. Der starke Franken drückte den Gewinn des Uhrenkonzerns, weshalb sich Hayek von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) mehr Kreativität wünscht.

Dagegen hätten sicherlich auch die vielen österreichischen Franken-Schuldner nichts einzuwenden. Ihnen bescherte die seit knapp anderthalb Jahren andauernde Talfahrt des Euros, je nach Kreditsumme, zusätzliche Wechselkursverluste zwischen 5.000 Euro und 10.000 Euro.

Weiterlesen: SNB zur Wechselstube mit Kurs von 1,40 umfunktionieren

"Die SNB erweckt den Eindruck, dass sie mit 1,20 Franken per Euro glücklich ist, das sie nichts mehr unternehmen braucht, und das ist schlecht", zitiert der Finanzdienst Bloomberg Hayek. Die Nationalbank solle den Eindruck erwecken, dass sie die Franken weiter abschwächen lassen könnte. Diese Unsicherheit würde dem Euro helfen auf 1,25 Franken zu steigen, erklärte Hayek.

Hayeks Problem ist, dass der Präsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB), Thomas Jordan, bisher nicht bereit war, sich als Unsicherheitsstifter zu präsentieren. Nach den Einschätzungen der Finanzmärkte steht Jordan dem Euro-Mindestkurs bei 1,20 Franken skeptisch gegenüber.

Als im Januar 2012 der frühere SNB-Chef Philipp Hildebrand zurücktrat und Jordan als heißester Anwärter für die Nachfolge gehandelte wurde, brach der Eurokurs auf 1,2030 Franken ein. Dass sich der Schweizer Bundesart anschließend mehrere Monate Zeit nahm, um ihn zum SNB-Chef zu ernennen, ist ein weiteres Indiz dafür, dass Jordan erst auf Kurs gebracht werden musste.

Der Mindestkurs ist für marktliberale Volkswirte ein nicht akzeptabler Eingriff in die freie Wechselkursfindung.

Zum Thema:
Experten erklären sich zum Ende der Mindestkurs-Manipulation