Größte Bank der Schweiz sieht Euro bei bis zu 1,25 Franken
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Größte Bank der Schweiz sieht Euro bei bis zu 1,25 Franken

Die UBS stellt einen Anstieg des Euros auf 1,25 Franken in den Raum. Dies ist insofern interessant, als die größte Bank der Schweiz bisher vorsichtige Schweizer Franken Prognosen abgab und damit oft richtig lag. An eine stärkere Aufwertung der Gemeinschaftswährung sei jedoch wegen ihrer Geldentwertung nicht zu denken.

"Für den Eurokurs haben wir eine Seitwärtsprognose auf 1,23 Fr. gesetzt. Auf zwölf Monate hinaus rechnen wir mit einer Seitwärtsbewegung von 1,21 auf 1,25 Fr. pro Euro", sagte Thomas Flury, Chef für globale Währungsstrategie von UBS Wealth Management, im Gespräch mit der Zeitung "Finanz und Wirtschaft".

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Aktuell werden dem Devisenmarkt für den Euro Kurse von 1,2150 Franken gestellt. Damit befindet sich die Gemeinschaftswährung nur anderthalb Rappen über dem Mindestkurs, der im nächsten Monat seinen dreijährigen Geburtstag feiert.

Bilanzpflege

An der Euro-Untergrenze bei 1,20 Franken werde sich kaum etwas ändern, prognostiziert Flury. Das liege auch daran, dass eine Aufwertung des Frankens eine Achillesverse in der Bilanz der Schweizerische Nationalbank (SNB) darstelle. Im Zweifel werde man lieber Euro-Stützungskäufe vornehmen als Milliardenverluste ausweisen.

Langfristig sollte man sich nicht auf eine Abwertung des Frankens einstellen. Vielmehr habe der Schweizer Franken gegenüber dem Euro, wie schon gegenüber der Deutschen Mark, eine Aufwertungstendenz. "Wir gehen davon aus, dass sich diese Tendenz auch langfristig fortsetzt", sagte Flury. Ursache sei die niedrige Geldentwertung in der Schweiz.

Der Chef-Devisenstratege der UBS empfiehlt der SNB Phasen der Entspannung, wie einen möglichen Anstieg des Euros auf 1,25 Franken, zum Abbau der Devisenreserven zu nutzen. Ein Franken-Fremdwährungskreditnehmer müsste demnach in einer solchen Phase möglichst viel seiner Kreditschuld tilgen oder komplett in ein Euro-Darlehen konvertieren.

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