SNB weicht mit Mindestkurs-Mantra keinen Millimiter zurück
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SNB weicht mit Mindestkurs-Mantra keinen Millimiter zurück

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) sieht keinen keinen Grund über ein Ende des Mindestkurses nachzudenken. Notenbankchef Thomas Jordan lässt sich von dem Drängen aus Teilen der Wirtschaft nicht beeindrucken. Die Gewinne von Unternehmen wie Roche und Swatch schmolzen zuletzt wegen des starken Frankens ab.

Entscheidend sei die Entwicklung der Gesamtwirtschaft und die Preisentwicklung, sage Jordan im Gespräch mit der Wochenzeitschrift "Weltwoche". "Aus dieser Perspektive bleibt der Mindestkurs auf absehbare Zeit unser zentrales geldpolitische Instrument", hob er hervor.

Die Nationalbank hat den Mindestkurs im September 2011 eingeführt. Seitdem stellen sich die eidgenössischen Währungshüter einem Absinken des Euros unter 1,20 Franken in den Weg. Die Planungssicherheit der Unternehmen hat sich mit dieser von SNB-Kritikern genannten Wechselkursmanipulation erhöht.

Euro bald bei 1,30 CHF?

Einige Firmen wie Swatch und Roche dürften sich insgeheim einen höheren Mindestkurs wünschen, nachdem in ihren Bilanzen zuletzt Bremsspuren des im historischen Vergleichs immer noch hoch bewerteten Schweizer Franken sichtbar wurden. Aktuell zahlen Händler für 1 Euro um die 1,2150 Franken.

Der anhaltend starke Franken habe die Umsatzentwicklung beeinträchtigt, erklärte Swatch bei der Vorlage seiner Zahlen für das erste Halbjahr 2014 in einer Medienmitteilung. Der Pharmariese Roche hatte in der letzten Wochen einen wechselkursbedingten Umsatzrückgang von fünf Prozent bekannt gegeben.

Derweil machen die Devisenstrategen von zwei Großbanken den Befürwortern eines weicheren Frankens Mut. Die Postbank erwartet in den kommenden sechs Monaten eine Zunahme des Euros auf 1,27 Franken. Bei der National-Bank sieht man gar einen Anstieg auf 1,30.