Ist der Anstieg des SNB-Devisenbestandes gefährlich für den Euro?
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Ist der Anstieg des SNB-Devisenbestandes gefährlich für den Euro?

Die Devisenreserven der Schweizerischen Nationalbank (SNB) steigen wieder an. Prinzipiell zeigt eine Zunahme, dass die Währungsmärkte an der Glaubwürdigkeit des Mindestkurses so ihre Zweifel haben. Damit könnten sich Schweizer Franken Prognosen, die den Euro saft- und kraftlos in unmittelbarer Nähe zu 1,20 Franken sehen, bewahrheiten.

SNB Devisenreserven (in Milliarden Sfr)

Aktuell kostet 1 Euro 1,2205 Franken. Die Wechselkursrate befindet sich zwei Rappen über dem Mindestkurs, den die Schweizerische Nationalbank im September 2011 eingeführt hatte. Damals horteten die eidgenössiche Währungshüter Devisenreserven im Gegenwert von 182,1 Milliarden Franken. Ende April 2014 waren es 438,9 Milliarden Franken, nach 437,9 Milliarden Franken Ende März 2014, wie die SNB am Freitag mitteilte.

Die jüngste Zunahme des Devisenbestandes könnte auf Euro-Stützungskäufe im Zuge der Ukraine-Krise zurückgehen. Als damals die Nachfrage nach sicheren Hafen deutlich anzog, brach der Euro auf 1,2103 Franken ein. Gerüchte über ein Eingreifen der SNB-Niederlassung in Singapur machten die Runde.

(Weiterlesen: Euro-Franken bei 1,2103 unter SNB-Interventionsfeuer?)

Obwohl der Euro zuletzt ein wenig Höhenluft schnupperte, ist sein Anstiegspotential gemäß den Vorhersagen der Bayerischen Landesbank arg begrenzt. "Angesichts einer anhaltenden Risikoaversion dürfte der Franken vorerst auf seinem aktuellen Niveau verharren und erst in ein paar Monaten wieder auf 1,23 CHF nachgeben", heißt es in einem Research-Papier der Landesbank.

Den aktuellen Schweizer Franken Prognosen der BayernLB zufolge wird der Euro bis Oktober 2014 von derzeit 1,22 auf 1,23 Franken anziehen. Auf diesem Niveau werde sich die Euro-Franken-Wechselkursrate auch noch im April 2015 befinden.