Euro zieht es immer tiefer in den Sumpf
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Euro zieht es immer tiefer in den Sumpf

Am Devisenmarkt intensiviert sich der auf dem Euro-Franken lastende Verkaufsdruck. So sinkt der Eurokurs mit 1,2165 Franken auf den tiefsten Stand seit fünf Wochen. Die explosive Lage im Irak treibt Investoren scharenweise in sichere Häfen. Neben der eidgenössischen Währung profitiert vor allem Gold. Sollte die SNB nun die Hände in den Schoß legen, könnte der Euro auf 1,20 Franken einbrechen.

"Das Vorrücken ist besorgniserregend. Bagdad sehe ich auf der Kippe", sagte der Irak-Experten Falko Walde im Gespräch mit tagesschau.de. Die Terrorgruppe ISIS ist dabei im Irak das Zepter in die Hand zu nehmen. Investoren kaufen sichere Häfen. Der Goldpreis steigt binnen einer Woche von 1.241 US-Dollar auf 1.277 US-Dollar je Feinunze (31,1 Gramm).

Neues Manna für die Märkte

Ein Teil der jüngsten Talfahrt des Euros gegenüber dem Schweizer Franken dürfte neben der erhöhten Nachfrage nach sicheren Häfen im Zuge des Aufflammen der schweren Krise im Irak auf die bevorstehende vierteljährliche Sitzung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) zurückzuführen sein.

Am kommenden Donnerstag muss SNB-Chef Thomas Jordan Farbe bekennen. Es geht darum, ob die Nationalbank den Lockerungen der Europäischen Zentralbank (EZB) etwas entgegensetzen wird. Im Gespräch ist die Einführung eines negativen Einlagenzinses in der Eidgenossenschaft.

Sollte Jordan keinen Strafzins liefern, könnten die Märkte die SNB auf andere Weise dazu zwingen, die Notenpresse anzukurbeln. Den Euro würde man auf 1,20 Franken abverkaufen. An dieser Stelle müsste die Nationalbank frische Franken drucken, um mit ihnen Euro-Stützungskäufe zur Verteidigung des Mindestkurses durchzuführen.
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