Eurokurs mit steilstem Anstieg seit 4 Monaten auf 1,25 CHF
Home » » Eurokurs mit steilstem Anstieg seit 4 Monaten auf 1,25 CHF

Eurokurs mit steilstem Anstieg seit 4 Monaten auf 1,25 CHF

Was steckt hinter der expressartigen Erhöhung der Gemeinschaftswährung? Der Euro klettert über Himmelfahrt auf 1,2460 Franken. Das ist der höchste Stand seit vier Monaten. Das Devisenpaar freut sich darüber, dass die Sparpolitik der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel zerfetzt wird. Das Wachstumspotential steigt, womit die Nachfrage nach dem Franken als Fluchtwährung sinkt.

Seit zehn Tagen kennt der Eurokurs CHF nur eine Richtung, nämlich die nach oben. Die EU-Kommission gab am 3. Mai den Defizitsündern Frankreich und Spanien mehr Zeit ihre Haushalte zu sanieren. EU-Währungskommissar Olli Rehn verlängerte die Frist die Neuverschuldung auf drei Prozent der Wirtschaftsleistung zu begrenzen um zwei Jahre.

An diesem Wochenende bekam die Anti-Austeritätspolitik beim G7-Treffen Unterstützung von dem US-Finanzminister Jacob Lew. Die Programme zur Haushaltskonsolidierung sollten angepasst werden. Lew stellt sich damit an die Seite von Frankreich, Italien und Spanien. Gleichzeitig forderte er die deutsche Bundesregierung auf, die Wirtschaft in Europa mit Ausgabenprogrammen anzukurbeln.

Die historische Kursentwicklung zeigt, dass es Wachstum in Südeuropa bedarf, damit der Eurokurs CHF steigen kann. Zwischen 2002 und 2007 kletterte die Gemeinschaftswährung von 1,44 auf 1,68 Franken (+16,67 Prozent)

"Wir sind uns sicher, dass wir Deutschland und Italien beim Pro-Kopf-Einkommen in zwei oder drei Jahren überholen werden", sagte der ehemalige spanische Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero in einem Gespräch mit der Zeitung "El Pais" im Januar 2007. "Wir werden sie uns schnappen", tönte der Sozialist auf dem Höhepunkt des Baubooms.

Gemäß der Wachstumstheorie wird bei einem Anspringen der Konjunktur in Südeuropa der Euro gegenüber dem Schweizer Franken stärker. Wenn nur der Norden der Eurozone wächst, vergrößerte sich die Kluft der Euroländer untereinander. Der Währungsraum droht auseinander zu bröckeln, wodurch sich die Nachfrage nach sicheren Häfen, wie dem Schweizer Franken, erhöht.