Euro klettert auf 1,2228 CHF, EZB kauft Zypern Zeit
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Euro klettert auf 1,2228 CHF, EZB kauft Zypern Zeit


Die Zeitkaufmaschine EZB ist wieder da. Zypern geht aufs Ganze. Man will ein bedingungsloses Rettungspaket. Gegenleistungen soll es dafür nicht geben. Wirtschaftliche Reformen zur Erhöhung Wettbewerbsfähigkeit? Auf keinen Fall. Privatisierungen? Nur im Notfall. Besteuerung der Bankeinlagen wohlhabender Sparer? Auch das nicht. Dem Eurokurs ist es egal. Er steigt über 1,22 Franken.

Zypern ist nicht systemrelevant. Das zeigen die aktuellen Entwicklungen an den Finanzmärkten. Der Euro knickte zwar ein wenig ein. Das ist aber vielmehr ein Grund zum Jubel. Insbesondere für Länder wie Frankreich und Italien, die eine Abwertung dringend gebrauchen können, um ihren Außenhandel anzukurbeln. Zum Leidwesen Nikosias fallen sogar die Zinsen für italienische und spanische Staatsanleihen.

Das Erpressungspotential ist begrenzt. Dennoch will man Zypern freilich im Euro halten. Deswegen kauft die Schattenregierung der Euroländer, die Europäische Zentralbank, Zeit. Sie reicht an die zwei größten Banken Zyperns Notfallkredite aus. Das kann nur durch eine Zwei-Drittel-Mehrheit im EZB-Rat gestoppt werden, die die nordeuropäischen Vertreter nicht zusammenbekommen dürften.

Die zyprischen "My Way or Highway"-Politker versuchen derweil Russland und die Eurozone gegeneinander auszuspielen. Am Devisenmarkt steigt der Eurokurs am Mittwochnachmittag auf 1,2228 Franken nach 1,2175 am Vortag. Gegenüber dem Dollar verteuert sich die Gemeinschaftswährung von 1,2844 auf 1,2950.