Schweiz forciert Währungskrieg! SNB klammert sich an Mindestkurs
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Schweiz forciert Währungskrieg! SNB klammert sich an Mindestkurs

Die Rechtfertigung des Mindestkurses wird für die Schweiz zunehmend diffizil. Mittlerweile hat Frankreich das Thema Wechselkurs für sich entdeckt. Paris will den Eurokurs an die Leine legen. Das eidgenössische Modell könnte dabei zum Vorbild werden. Wenn es um die Manipulation von Devisennotierungen geht, wird die Schweiz mit China in einem Atemzug genannt.

Beide Länder kommunizieren konkrete Wechselkursziele. So darf der Eurokurs aufgrund monokausaler Ansichten von Berner Regierung und Züricher Nationalbank nicht unter 1,20 Franken fallen. Der chinesische Yuan ist fest an den US-Dollar gekoppelt, wobei Peking jedes Jahr eine Aufwertung der eigenen Währung zulässt. In dieser Hinsicht ist die Volksrepublik fortschrittlicher als die Schweiz.

"Der Franken ist aber auch beim heutigen Kurs gegenüber dem Euro überbewertet", sagte SNB-Direktoriumserklärte Fritz Zurbrügg im Gespräch mit der Aargauer Zeitung (Montagsausgabe). "Der Mindestkurs bleibt auf absehbare Zeit das geeignete Instrument zur Gewährleistung der Preisstabilität." Die Unsicherheiten bezüglich Europa machten nach wie vor eine Deckelung des Frankenkurses durch die Nationalbank erforderlich.

Ökonomen streiten über den "fairen Wert", also wo der realwirtschaftlich gerechtfertigten Euro CHF Kurses liegt. Die Spannweite der fairen Werte reicht von 1,25 (ZKB) bis 1,32 (UBS). Vor diesem Hintergrund ist der Schweizer Franken nicht überbewertet. Die Gemeinschaftswährung kletterte am 18. Januar auf 1,2570 CHF. Der Franken war damit aus der Sicht der Zürcher Kantonalbank zwischenzeitlich unterbewertet.

Dass die Schweiz Deflationsgefahren und Abwärtsrisiken für die Preisstabilität bekämpfen will, ist im G7 und G20 Kontext legitim. Allerdings könnte sie diese auch ohne die Nennung eines expliziten Wechselkursziels erledigen, so wie sie es von März 2009 bis Juni 2010 getan hat. Die Ausweitung der Geldmenge und Bekämpfung von Deflationsrisiken ohne Mindestkurs scheint allerdings der Schweizer Exportindustrie nicht zu passen.
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