Wird mit dem Mindestkurs der EU-Binnenmarkt vergewaltigt?
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Wird mit dem Mindestkurs der EU-Binnenmarkt vergewaltigt?

An den Aktienmärkten knallen die Sektkorken. Der Dax klettert auf ein Fünfjahreshoch bei 7.790 Punkten. Die Risikorallye hilft dem Eurokurs jedoch nicht gegenüber dem Schweizer Franken zuzulegen. Die Gemeinschaftswährung dümpelt derzeit bei 1,2090 CHF vor sich hin. Ein Anstieg auf 1,22 oder darüber hinaus bleibt ein rotes Tuch.

Hat die Schweizerische Nationalbank (SNB) den Euro-Mindestkurs bei 1,20 CHF vielleicht etwas zu hoch angesetzt? Die eidgenössische Gesamtwirtschaft leidet nämlich gar nicht so sehr unter dem starken Franken, wie es immer behauptet wird. Für 2013 erwartet die Berner Regierung ein Wachstum von 1,3 Prozent.

Mit einer solchen Wachstumsrate würde man nicht nur den Euroraum, für den die EU-Kommission mit einem Miniplus von 0,1 Prozent rechnet, deutlich abhängen. Auch Österreich und Deutschland hätten keine Chance. Volkswirte erwarten für die beiden deutschsprachigen Euroländer bestenfalls rund 1 Prozent Wachstum.

Langsam darf man sich durchaus die Frage stellen, ob sich die Schweiz mit ihrem Mindestkurs auf Kosten anderer Euroländer bereichert.

"Aus den Ländern der EU zeichnen sich keine positiven Impulse für die Schweizer Industrie ab", schreiben die Volkswirte der Konjunkturforschungsstelle an der ETH Zürich ein wenig vorwurfsvoll.

Oder anders ausgedrückt: "Warum vergibt der deutsche- und österreichische Steuermichel nicht noch mehr Bürgschaften nach Südeuropa, damit die Schweiz dorthin exportieren kann und zwei Prozent Wirtschaftswachstum schafft?"

Was soll man von einem Land halten, das sich überall nur die Rosinen rauszupicken scheint und den europäischen Binnenmarkt mit einem manipulierten Wechselkurs quasi vergewaltigt?
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