Eurokurs CHF will wieder hoch, Devisenpaar peilt 1,22 an
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Eurokurs CHF will wieder hoch, Devisenpaar peilt 1,22 an

Es bahnt sich ein Anstieg des Euros auf 1,22 CHF an. Derzeit notiert der Wechselkurs bei 1,2105 und ist im Gange den dritten Handelstag in Folge im Plus zu schließen. Die Europäische Zentralbank (EZB) und die Schweizerische Nationalbank (SNB) werden im weiteren Wochenverlauf das Devisenpaar dominieren.

Am Donnerstag tagt der EZB-Rat. Notenbankchef Mario Draghi dürfte auf der anschließenden Pressekonferenz wenig zu berichten haben. Beim Schlüsselzins hat er derzeit keinen Spielraum, weil die Euro-Inflation im September auf 2,7 Prozent geklettert ist. So wird der Leitzinssatz mit großer Wahrscheinlichkeit bei 0,75 Prozent bleiben.

Weil zu dem Programm von Staatsanleihekäufen alles gesagt ist, könnte sich Draghi auf die Konjunktur konzentrieren. Er dürfte abermalig betonen, dass die Ankündigung der EZB notfalls unbegrenzt Schuldscheine zu kaufen zu einer Verbesserung der Stimmung an den Finanzmärkten geführt habe und Investoren aus dem Ausland in der Zwischenzeit in die Eurozone zurückgekehrt seien.

Wenn Draghi bei seinem Bemerkungen zum Wirtschaftswachstum ein wenig draufsatteln sollte und er gleichzeitig klar macht, dass weitere Leitzinssenkungen durch den jüngsten Inflationsschub in weite Ferne rücken, dann hätte der Eurokurs CHF zwei gute Gründe die Bergfahrt fortzusetzen.

Dass die Konjunktur im Euroraum allmählich die Kurve kratzt, zeigt eine aktuelle Wachstumsprognose des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Die Berliner Forscher sagen für Europas größte Volkswirtschaft ein Wachstum von 0,9 Prozent für 2012 und 1,6 Prozent für 2013 voraus. Die Dynamik werde ab dem Jahreswechsel allmählich anziehen, zitiert Reuters den DIW-Experten Simon Junker.

Am Freitag hat die SNB sodann ihren großen Auftritt. Die Notenbank gibt die Höhe der Devisenreserven bekannt. Ökonomen rechnen das erste Mal seit sieben Monaten mit einem Rückgang. Ende August beliefen sich die Fremdwährungsbestände auf 418 Milliarden Franken. Bei einer Abnahme auf 410 Milliarden Franken hätte der Eurokurs CHF einen Grund zu steigen, bei einem Rückgang unter 400 Milliarden einen Grund zu explodieren.