So sehen SNB und UBS den Schweizer Franken bei 1,21 pro Euro
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So sehen SNB und UBS den Schweizer Franken bei 1,21 pro Euro

„Der Schweizer Franken ist gar nicht so stark, wie er in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird. International hat er sich sogar gegenüber wichtigen Währungen abgeschwächt. Die Frankenstärke ist vielmehr eine Euroschwäche“, schreibt die UBS in einer Medienmitteilung vom 12. September 2012.

„Auch bei 1,20 oder 1,21 gegenüber dem Euro ist der Franken noch hoch, oder sogar überbewertet“, sagte der Präsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB), Thomas Jordan, bei seiner mit Spannung erwarteten Rede an dem Kongress „Quality, Credibility and Sustainibility of the Finance Industry“ in Pfäffikon.

Wer hat denn nun Recht? Redet die Nationalbank den Schweizer Franken mit Absicht stärker als er ist, um ein Alibi für den Mindestkurs zu haben? Steckt dahinter vielleicht ein politikübergreifender Ansatz? Soll über einen künstlichen Mindestkurs Exportsubventionierung betrieben werden, um die Schweizer Arbeitslosenrate bei drei Prozent zu halten?

Brandbeschleuniger

Wer den Schweiz kritisch gegenüber steht, macht die 105-järhige Nationlbank sogar mitverantwortlich für die Schuldenkrise im Euroraum. Die Schweiz ist alles andere als ein neutraler Beobachter. Dies zeigen aktuelle Untersuchungen der Ratinagentur Standard & Poor’s über die jüngsten Käufe von Staatsanleihen seitens der SNB.

Um den Mindestkurs zu verteidigen, muss die Nationalbank Franken drucken und damit Euros kaufen. Die dadurch angehäuften Fremdwährungsbestände recycelt man in Staatsanleihen starker Euroländer wie Deutschland und Frankreich.

Indem die SNB ein solches „Euro-Recycling“ betreibt, trägt sie laut S&P zu den Ungleichgewichten in der Eurozone bei. Käufe der SNB trügen bedeutend dazu bei, dass die Zinsen für deutsche, französische, niederländische, finnische und österreichische Anleihen sinken.

Die Notenpresse der Schweiz könnte bei den Euro-Politikern Begehrlichkeiten wecken. Warum kauft die SNB eigentlich keine italienischen und spanischen Anleihen?

Durch die geplante Hebelung des ESM Rettungsschirms von 500 Milliarden auf zwei Billionen Euro könnte sich das demnächst ändern. Mit dem Hebel wird Investoren, die klammen Euroländer Geld geben, 25 Prozent des Risikos abgenommen.
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