CHF hat immer noch Krisenanker-Nimbus
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CHF hat immer noch Krisenanker-Nimbus

Der Schweizer Franken bewahrt seinen Nimbus als Krisenanker. Obwohl die Nationalbank kräftig Papiergeld druckt, um die Schweizer Wirtschaft vor dem aus ihrer Sicht überbewerteten Franken abzuschirmen, unternimmt die CHF Währung keine Anstalten abzuwerten. Gegenüber dem Euro befindet sich der Franken derzeit in einem extrem engen Wechselkursband zwischen 1,2005 und 1,2010.

Unterdessen wird bekannt, dass die Giroguthaben inländischer Banken bei der Schweizerischen Nationalbank (SNB) in der vergangenen Woche um 5,79 Milliarden auf 286,38 Milliarden Franken stiegen. Die Verschnaufpause ist vorbei. Anfang August stagnierten die Sichtguthaben bei 277 Milliarden Franken.

Von der Entwicklung der Giroguthaben lässt sich herleiten, wie stark oder schwach die SNB am Devisenmarkt intervenieren muss, um den Euro Mindestkurs bei 1,2000 CHF zu verteidigen. Aktuell beläuft sich der Gegenwert der Fremdwährungsbestände auf 406 Milliarden Franken, was 70 Prozent des Schweizer Bruttoinlandsproduktes (BIP) entspricht.

„Die Devisenreserven der SNB sind in den letzten zwei Monaten gestiegen, aber noch auf einem handhabbaren Niveau, da die Schweiz im Verhältnis zum BIP nach wie vor niedrigere Reserven aufweist als vergleichbare offenen asiatische Volkswirtschaften wie Singapur und Hongkong“, schreiben die Chefs für Research und globale Währungsstrategie der Credit Suisse, Marcus Hettinger und Joe Prendergast, in einer Investorennotiz vom 2. August 2012.

Ein mulmiges Gefühl könnte viele Schweizerinnen und Schweizer bekommen, sollten die Devisenreserven über 100 Prozent des BIP klettern und gleichzeitig die Teuerung, die im Juli bei-0,7 Prozent lag, das positive Terrain zurückerobern. Am Nimbus des Schweizer Frankens als Krisenanker und als Fluchtwährung würde dies wegen der Schuldenkrise wohl nichts ändern.

„In der aktuellen Form wohl nicht. Ein Festhalten an der heutigen Form wäre mit enormen Kosten für die erfolgreichen Länder verbunden und würde diese wirtschaftlich schwächen“, antwortet der frühere Chefökonom der Schweizerischen Nationalbank, Kurt Schiltknecht im Gespräch mit der „Basler Zeitung“ auf die Frage, ob der Euro überleben werde.
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