Mindestkurs verletzt Spielregeln nicht
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Mindestkurs verletzt Spielregeln nicht

Der Mindestkurs verletzt nicht die Spielregeln des Internationalen Währungsfonds, sagt der Präsident der Schweizerischen Nationalbank, Thomas Jordan. Im Rahmen einer Rede auf dem 45. Energie-Apéro in Zürich will der Gouverneur der Nationalbank von unfairen Wettbewerbsvorteilen nichts wissen und spricht von einer außerordentlichen Maßnahme und Extremsituation.

Unterdessen notiert der Eurokurs bei 1,2010 CHF. Das Devisenpaar klebt in einer extrem engen Handelsspanne zwischen EUR/CHF 1,2008 und 1,2013. In Griechenland zeichnet sich nun eine 18-monatige Technokraten Regierung ab, während der Chef der Eurogruppe-Finanzminister, Jean-Claude Juncker, den Euro-Austritt Griechenlands als „Nonsens“ bezeichnet.

„Wir hatten aufgrund der Eskalation der europäischen Staatsschuldenkrise im Sommer 2011 mit einem enormen Aufwertungsdruck auf den Franken zu kämpfen. Dieser war in keiner Art und Weise mehr mit fundamentalen Gegebenheiten erklärbar und stellte eine enorme Bedrohung für die Volkswirtschaft dar“, führte Jordan aus.

Die Kritiker des Mindestkurses verstummen jedoch nicht. Marc Faber, Herausgeber des Gloom, Boom & Doom Reports, bezeichnete den Mindestkurs der SNB in einem Gespräch mit cash.ch als „hirnverbrannt“. Eine „Bedrohung für die Volkswirtschaft“ lasse sich schwer herleiten, wenn man bedenkt, dass das Schweizer Wirtschaftswachstum 2011 bei 1,9 Prozent gelegen hat.

Dieses Jahr wird sich das eidgenössische Bruttoinlandsprodukt (BIP) voraussichtlich um ein Prozent erhöhen. Die Arbeitslosenrate in der Schweiz liegt aktuell bei 3,1 Prozent. Dass der Internationale Währungsfonds in dem von Jordan erwähnten Länderbericht über die Schweiz auch ausdrücklich erwähnt, dass eine Rückkehr zu einem freien Wechselkurssystem wünschenswert sei, spart Jordan aus.