Euro macht sich klamm bei 1,2053 CHF
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Euro macht sich klamm bei 1,2053 CHF

Am Devisenmarkt gibt der Eurokurs seine Märzgewinne wieder ab. Der Schweizer Franken wertet in den letzten drei Handelstagen gegenüber der europäische Gemeinschaftswährung auf. Warnungen aus Griechenland sorgen für Verunsicherung. Der Internationale Bankenverband (IIF) spricht von einer Billion Euro an Kosten, im Falle einer unkontrollierten Staatspleite des maroden Mittelmeerlandes.

Der Euro Wechselkurs fällt in drei Handelstagen von 1,2069 auf 1,2053 CHF. Das Devisenpaar Euro Dollar wird von Währungshändlern ebenfalls nicht länger mit Samthandschuhen angefasst. Der Währungskurs sinkt zwischen dem 29. Februar und dem 6. März von EUR/USD 1,3485 auf 1,3130 (-2,63 Prozent). Spiegelverkehrt steigt der Dollarkurs Franken von USD/CHF 0,8935 auf 0,9182 (+2,76 Prozent).

In einem internen Bericht des Internationalen Bankenverbandes ist die Rede von Rekapitalisierungskosten für griechische Banken, die sich auf 160 Milliarden Euro belaufen würde. Eine Pleite würde auch die Europäische Zentralbank (EZB) treffen, deren Griechenland-Portfolio Analysten auf mehr als 150 Milliarden Euro schätzen.

Hinzu kämen Ansteckungseffekte auf Italien, Spanien, Irland und Portugal, woraus sich ein Gesamtkostenblock vom mehr als einer Billion Euro ergäbe. Um die Rückkehr von Portugal und Irland an die Fremdkapitalmärkte nicht zu gefährden, müsste die Eurogruppe somit alles tun, um Griechenland zu retten. Einige Beobachter stufen die Aussagen des IIF allerdings als übertrieben ein.

Wahlmanöver

So dürfte die Eurogruppe bis Ende März ein weiteres Mal den Rettungsschirm aufstocken. Aus Berliner Regierungskreisen ist zu hören, dass sich Bundeskanzlerin Merkel gegen eine Ausweitung nicht länger sträubt. Wenn die Brandmauer auf 750 Milliarden oder gar eine Billionen Euro erhöht werden würde, könnte man eine griechische Staatspleite abfedern. Darüber hinaus wollen sich viele Euroländer nicht länger durch Griechenlands Politiker erpressen lassen.

Allerdings ist bereits die Rede von einem dritten Rettungspaket für Athen, das ab 2014 gelten sollte. Bisher steht in der Diskussion ein Anpassungsbetrag von 50 Milliarden Euro, weil Griechenland es nicht schaffen wird, trotz Schuldenerlass und Etatkürzungen einen ausgeglichenen Haushalt hinzubekommen. Hilfe von anderen Euroländern beim Aufbau eines effektiven Verwaltungsapparates lehnen die Griechen weiterhin stolz ab.

Derzeit ist aus Athen zu hören, dass die griechischen Finanzämter keine Steuerbescheide verschicken, um die Bürger vor den für April geplanten Wahlen nicht zu verschrecken. Eine solche Anweisung würde von Finanzminister Evangelos Venizelos kommen, dem als Chef der sozialistischen PASOK Partei erdrutschartige Verluste vorausgesagt werden.
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