Für den Eurokurs wird’s immer enger
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Für den Eurokurs wird’s immer enger


Der gnadenlose Ausverkauf der Gemeinschaftswährung setzt sich fort. So fällt der Eurokurs auf 1,1402 Schweizer Franken und erreicht ein Rekordtief. In Italien und Spanien steigen die Risikoaufschläge von Staatsanleihen auf Höchststände. Investoren verkaufen weiterhin Schuldtitel aus Südeuropa und bringen ihr Geld in den sicheren Norden. Davon profitiert auch der Schweizer Franken, welcher sich auf 87,70 Euro-Cents verteuert.

Hedge Fonds Manager John Taylor wettet auf einen fallenden Eurokurs CHF. Er habe sich so positioniert, dass man sein Fonds bei einer Aufwertung des Schweizer Frankens gegenüber dem Euro profitieren würde, sagte Taylor der Nachrichtenagentur Bloomberg. Der EUR/CHF Wechselkurs sehe nach Parität aus. Die politische Führung der Eurogruppe arbeite nicht an einer wirklichen Lösung, sondern stopfe Löcher.

EU-Gipfel

Am Devisenmarkt wartet man bereits mit Spannung auf die Ergebnisse des EU-Sondergipfels zur Schuldenkrise am 21. Juli 2011. Aktuell sieht es danach aus, dass Griechenland ein weiteres Hilfspaket in der Größenordnung von 100 Milliarden Euro zugesprochen bekommt. Gleichzeitig dürften private Gläubiger alte- gegen neue griechische Staatsanleihen tauschen und sich damit an dem Rettungspaket beteiligen.

Anschließend werden die Ratingagenturen voraussichtlich die griechische Kreditwürdigkeit auf „teilweisen Zahlungsausfall“ abstufen. Dies wäre jedoch kein dauerhafter Zustand, so dass die Europäische Zentralbank (EZB) nur für einen vorübergehenden Zeitraum griechische Staatsanleihen nicht mehr als Sicherheit für Zentralbankgeld akzeptieren würde.

Kritiker der Eurogruppe bemängeln, dass man die Initiative aus der Hand gegeben habe, nach dem Ja zum Spar-Paket aus Athen. Bereits wenige Tage später hätte ein Beschluss für ein zweites Hilfspaket auf dem Tisch liegen müssen. Stattdessen überließ man die Aufmerksamkeit an den Finanzmärkten den Ratingagenturen.