Die Bergtour des aktuellen Euro Umrechnungskurs setzt sich fort, der Schweizer Franken wird weiter abverkauft. So ist die Gemeinschaftswährung Europas auf ein Sechswochenhoch bei 1,3793 geklettert im europäischen Währungshandel an den Finanzplätzen in London, Zürich und Frankfurt.
Damit erreichte der Gegenwert von 1 Schweizer Franken ebenfalls einen neuen Tiefstand. Der Franken kostete 72,50 Euro-Cents und damit deutlich weniger als am 1. Juli 2010, als 1 Schweizer Franken noch 76,50 Euro-Cents wert war. An den Finanzmärkten ist die Stimmung gut nach den europäischen Banken-Stresstest.
Der Schweizer Aktienindex SMI hätte deutlich im Plus geöffnet heute. Damit habe sich die Risikoaversion reduziert. Ein solches Szenario führe in der Regel zu einem fallenden Schweizer Frankenkurs, erläuterte die Forex Analystin Ursina Kubli von der Bank Sarasin.
Ähnlich sehen es die Devisenstrategen von der französischen Grossbank BNP Paribas. Der Euro Frankenkurs habe als ein sehr guter Angst-Indikator funktioniert, erläuterte der Chef für Währungsstrategie Hans Günter Redeker in einer Analysemitteilung vom 26. Juli 2010. Damit referenziert man auf die Analogie erhöhte Risikobereitschaft, positive Aktienmärkte und ein steigender Euro Frankenkurs.
Der Abverkauf des Schweizer Franken sei lediglich eine Funktion steigender Risikobereitschaft. Das Risikoumfeld sei verbessert und man könne fast überall steigende Aktienkurse beobachten. Dies erläuterte der Devisenstratege Christian Lawrence von der Royal Bank of Canada.
Aktuell wird der Frankenkurs offensichtlich nicht in erster Linie von Angst getrieben. Sein Status als sicherer Hafen wird weniger wertgeschätzt. Davon kann die europäische Gemeinschaftswährung profitieren, welche jedoch weiterhin aufgrund der Probleme in Griechenland und Spanien als krisenanfällig gilt.
